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Der Fränkli-Segen
Reisende soll man nicht aufhalten. Doch manchmal muss man eine Ausnahme machen. Zumal, wenn es sich um Schweizer handelt, die ja durchaus dafür bekannt sind, auch einmal ein Fränkli springen zu lassen. Besonders in der Fremde. Wenn es gar 50 Millionen sind, ist dies schon eine Presseerklärung wert. Winfried Hermann weiß, was sich gehört. „Die großzügige Beteiligung der Schweiz zeigt, wie wichtig dieses Projekt für beide Seiten ist“, schreibt der Verkehrsminister von Baden-Württemberg nach einem Plausch mit seinem Schweizer Amtskollegen. Dabei geht es, wer hätte das gedacht, um die Bahn, der Eidgenossen liebstes Kind. Allerdings graust es sie davor, per Bahn ins benachbarte Entwicklungsland zu reisen.
Bei einer einmaligen Aktion – es geht um den Ausbau der deutschen Hochrheinbahn, der auch für die Schweiz von Interesse ist – darf es deshalb nicht bleiben. Die Probleme können nur gemeinsam gelöst werden. Dabei sind die Rollen nun zum Glück verteilt. Deutschland versucht, die Einreise mit der Bahn zu ermöglichen. Dafür öffnen die Schweizer ihre ohnehin übervolle Börse. Wenn etwa der Wunsch besteht, von Zürich aus auch in Zukunft den Stuttgarter Hauptbahnhof anzusteuern: kein Problem. Der Anschluss, auch Pfaffensteigtunnel genannt, wäre für eine Milliarde Fränkli zu haben. Eine weitere Milliarde bräuchte es noch für die Digitalisierung von Stuttgart 21, die ja ebenfalls dem grenzüberschreitenden Verkehr zugute käme. Kaum mehr als Peanuts für unsere Nachbarn. Wir wären auch bereit, uns mit ein paar Euro zu beteiligen.