Eingekreist

Das Fahrrad: Zwischen Populismus und Bürokratie

Die im Mobilitätsgesetz anvisierten Radkoordinatoren sind den Landräten ein Dorn im Auge. Das zeigte sich deutlich beim Aufeinandertreffen mit dem Ministerpräsidenten. 

Nicht erwünscht? Das Fahrrad ist längst Statussymbol und Zankapfel gleichermaßen.

Conny Pokorny)

Viel Applaus für eine Absage erntete der Ministerpräsident bei der Landkreisversammlung in Bruchsal. „Und wenn Sie die alle unbedingt nicht wollen, dann kriegen Sie sie halt nicht“, sagte Winfried Kretschmann (Grüne) vor den Landräten und bekam damit fast begeisterten Zuspruch. Mit „die“ waren die Radkoordinatoren gemeint, die das Landesmobilitätsgesetz eigentlich für die Landratsämter vorsieht. Allerdings lehnen diese die Behördenchefs kategorisch ab. Es sei falsch, den Ämtern die neuen Stellen aufzudrücken, wo doch das Geld für Radwege fehlte, so der Chef der Landräte Joachim Walter.

Vielleicht liegt die Wahrheit wie so oft in der Mitte?

Kretschmann hatte die Beschreibung des Christdemokraten Walter vor seiner Absolution als „populistischen Schwung“ kritisiert, wo doch der Koordinationsbedarf in den Landratsämtern nachgewiesen worden sei. Vielleicht liegt die Wahrheit wie so oft in der Mitte: Das Fahrrad als grünes Statussymbol und seine Koordinatoren rangieren wohl irgendwo zwischen nötiger Verkehrswende und unnötiger Bürokratie.

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