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Markenführung

Eine starke Marke zahlt sich aus

Eine Unternehmensmarke ist mehr als ein Logo. Es geht darum, bei seinen Kunden unverwechselbar zu sein. Wer Emotionen wecken kann und überdies authentisch kommuniziert, baut Vertrauen auf und kann seine Kunden langfristig binden. Das dürfte sich am Ende am Erfolg des Unternehmens messen lassen.

Hinter einer starken Marke steckt eine klare Vision, eine Mission und Werte, die sich von anderen Wettbewerbern unterscheiden.

Adobe Stock/MdBaki)

Poltringen . 2020 war ein Jahr des Erfolgs für die SFS Schaible GmbH in Ammerbuch -Poltringen, nahe Tübingen . Der 1884 gegründete Sanitärbetrieb mit 18 Beschäftigten erhielt damals den Marketingpreis des Branchenmagazins SI für Sanitär, Heizung und Klima. Die Brüder Benjamin und Sebastian Schaible, die die Firma gemeinsam in fünfter Generation führen, überzeugten die Jury mit ihrem authentischen Kommunikationskonzept. Damit machten sie ihren Arbeitsalltag und den besonderen Charakter des Unternehmens auf Social Media erlebbar.

„Das war eine klasse Sache, auch dass wir so eine große Bühne bekommen haben, um uns zu präsentieren“, berichtet Benjamin Schaible. „Geschafft haben wir das aber nur dank unseres tollen Teams.“

Bis heute haben die Brüder nicht nachgelassen und heben sich immer wieder mit Beiträgen auf Facebook, Instagram und einem Blog auf ihrer Firmenwebsite von Mitbewerbern ab. Dabei sprechen sie ihre Kunden und potenzielle Mitarbeiter gezielt an – auf diese Weise lässt sich eine starke Marke aufbauen.

Assoziationen und Emotionen bei Kunden wecken

Eine Marke ist mehr als ein Logo oder ein Slogan – sie ist vielmehr die Summe aller Wahrnehmungen, Assoziationen und Emotionen, die Kunden mit dem Unternehmen und seinen Angeboten verbinden.

Thomas Issler, Handwerksberater aus Stuttgart, rät: „Wer dauerhaft die Nummer eins bei potenziellen lukrativen Kunden und passenden Mitarbeitern werden möchte, muss sich zur starken Marke entwickeln.“ Das Ziel müsse sein, eine Art Fixstern im Handwerk zu werden, ein Vorbild für andere Betriebe, ein Magnet für Kunden und Mitarbeiter.

Ein Schritt auf dem Weg zur Marke ist, sich klar auf dem Markt zu positionieren. Das heißt, seine Kundengruppe zu definieren. Welches Angebot passt zu dieser Zielgruppe, und wie kann man sich durch seine Expertise von der Konkurrenz abheben? Nur wer seine Zielgruppe kennt, kann auch nach außen eine starke Marke verkörpern.

Hilfreich dafür kann ein wenig Marktforschung sein: Etwa in Form von Umfragen und Interviews. Hier lässt sich mehr über die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme der Kundenzielgruppe erfahren. Definieren Sie dann Ihre Zielgruppe anhand von demografischen Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Einkommen und Beruf. Später im Alltag ist es von Vorteil, wenn man Profile des idealen Kunden, sogenannte Personas zur Verfügung hat. Sie helfen, die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der eigenen Zielgruppe besser zu verstehen und sie konkreter anzusprechen. Unabdingbar ist es, den direkten Kontakt zu potenziellen Kunden zu suchen, etwa auf Messen, Veranstaltungen oder durch persönliche Gespräche, um die Marke immer wieder nachzusteuern.

Was eine erfolgreiche Marke ausmacht, das weiß Unternehmensberater Patrick Riedel aus Hannover: „Eine starke Marke geht über bloße Bekanntheit hinaus – sie schafft Vertrauen, Glaubwürdigkeit und loyale Kunden.“ Gerade im Handwerk kommt es darauf an, authentisch zu sein, echte Einblicke zu bieten und eine emotionale Bindung zu Kunden aufzubauen. Eine klare Markenidentität, die Unternehmenswerte kommuniziert und den Arbeitsalltag greifbar macht, sei essenziell, so Riedel.

Dass es auch relativ kleinen Betrieben gelingen kann, eine Marke aufzubauen, zeigen die Sanitärexperten von SFS Schaible. Ihr Credo: Transparenz, Nähe und klare Botschaften auf verschiedenen Kanälen. Alles dreht sich um das Handwerkerleben, ehrlich, authentisch, nahbar. Das Team wird in den Vordergrund gestellt, die Stärken und Expertise der Firma werden sichtbar.

Regelmäßig das Verhalten der eigenen Kunden analysieren

Regelmäßige Analysen des Kundenverhaltens sind dabei wichtig. Dafür lassen sich etwa Tools wie „Google Analytics“ einsetzen. Damit lässt sich herausfinden, welche Inhalte und Produkte bei den Besuchern der eigenen Website gefragt sind.

Aber Vorsicht vor Fallstricken: Oftmals setzen Betriebe auf unstrukturierte Marketingmaßnahmen, die ohne Strategie oder klare Zielgruppe wirkungslos verpuffen können. Wichtig: Der Markenaufbau und die Markenführung ist kein Sprint, sondern ein Marathon, der konstante Anpassung und Entwicklung erfordert.

Lernen, welche Strategien erfolgreich sind

Mercedes, Porsche, Stihl und Kärcher sind prominente Marken aus Baden-Württemberg. Die Basis dieses Erfolgs, ist eine klare Vorstellung von den eigenen Kunden. Dafür ist Marktforschung nötig etwa durch Umfragen und Interviews, um die Bedürfnisse der Kunden genau zu bedienen. Ebenso wichtig ist die Analyse des Marktes: Beobachten Sie, wie Wettbewerber ihre Kunden ansprechen und lernen Sie daraus, welche Strategien dabei erfolgreich sind.

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