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Alice Weidel setzt sich durch
Ulm. Die AfD hat bei ihrem Landesparteitag am Samstag in Ulm Alice Weidel zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl bestimmt. Die Bundespartei- und Fraktionschefin erhielt 86,5 Prozent der abgegebenen Stimmen. Mit Ja stimmten 759 Mitglieder, 106 stimmten mit Nein. Damit wird sie im kommenden Jahr die AfD-Liste in Baden-Württemberg anführen. Weidel soll im März auf dem AfD-Bundesparteitag auch zur Spitzenkandidatin für die Bundespartei gekürt werden.
In Ulm setzt sich eine Entwicklung fort, die sich schon beim letzten Parteitag im Frühjahr in Rottweil andeutete. Das Lager um Weidel setzt sich durch. Ihre parteiinternen Gegner verlieren an Rückhalt. Die Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel, Jürgen Braun und Christina Baum unterlagen im Kampf um aussichtsreiche Listenplätze. Spaniel, der früher den Landesverband führte, soll daraufhin in einer Chatgruppe seinen Parteiaustritt bekannt gegeben haben.
Die drei Wahlniederlagen fielen deutlich aus. Spaniel unterlag dem Landtagsabgeordneten Ruben Rupp mit 237 zur 608, Braun dem Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Goßner mit 289 zu 529 und Baum der Pforzheimer AfD-Vorsitzenden Diana Zimmer mit 293 zu 539 Stimmen. Man habe Spaniel schon im Vorfeld bedeutet, dass er nicht mit einer Mehrheit rechnen könne, sagte Emil Sänze, einer der beiden Landesvorsitzenden, am Rande des Parteitags.
Der andere Landesvorsitzende, Markus Frohnmaier, erhielt 716 Stimmen, was 81,6 Prozent entspricht. 125 Mitglieder stimmten mit Nein. Frohnmaier und Sänze führen die Partei seit 2022. Zuvor hatte Weidel zwei Jahre lang den Landesverband geleitet. Spaniel war von 2019 bis 2020 Landeschef – gemeinsam mit dem damaligen Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Bernd Gögel.
Der Parteitag wird am Sonntag fortgeführt. Insgesamt sollen nach Vorstellung der Landesspitze 25 Listenplätze vergeben werden. Frohnmaier rechnet auf Basis der aktuellen Umfragewerte mit 15 bis 18 Sitzen für die AfD Baden-Württemberg bei der Bundestagswahl im September 2025.