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Öko-Filmfestivals

Filmfestivals wie NaturVision oder Greenmotions: Den Moment nutzen, um den nächsten Schritt zu tun

NaturVision in Ludwigsburg oder das im November stattfindende Greenmotions Filmfestival in Freiburg: Ökologie, Nachhaltigkeit und eine gerechtere Welt finden im Film und auf Festivals großes Publikumsinteresse. Das Projekt „Visionen der Nachhaltigkeit“ untersucht, wie daraus Klimahandeln werden kann.

In Ludwigsburg findet jeden 
Sommer das NaturVision Filmfestival statt. Foto: Max Kullmann

Max Kullmann)

Freiburg/Ludwigsburg. Das Greenmotions Filmfestival bietet zu seinem zehnjährigen Jubiläum eine Filmauswahl unter dem Motto „Vereint in Veränderung – Streben nach einem gerechten Wandel “. Und es gibt eine Diskussion mit Vertretern der AG Dok Berufsverband Dokumentarfilm zum Thema „(Klima)Aktivismus und Film – Wie kann man die Welt mit Filmen verändern?“.

Die Perspektive von Veranstaltern wie Zuschauern hat sich verändert. Nach wie vor ist das Interesse am Naturfilm da, wie sich beim Festival NaturVision Ludwigsburg im Sommer gezeigt hat. Doch der Ansatz wandelt sich.

NaturVision Filmfestival soll zum Umdenken bewegen

Nicht nur Filme stehen im Mittelpunkt, um Menschen über Klimawandel, schwindende Biodiversität, Raubbau an der Natur oder fatale Folgen von Ernährungsgewohnheiten aufzuklären. „NaturVision will mehr als Filme zeigen. Die porträtierten Menschen und ihre Geschichten bewegen zum Nach- und Umdenken, vor allem aber zum Handeln“, so Festivalleiterin Beatrix Wesle in der Festivalbilanz. Das Festival solle „als kleiner Baustein zu dem globalen Transformationsprozess“ beitragen.

Seit 2023 hat sich NaturVision „zu einer Plattform für nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Biodiversität“ entwickelt und arbeitet „mit ganzjährigen und ganzheitlichen Aktivitäten“ im Bereich Umwelt- und Medienbildung. So gibt es ein Programm für Schulen aus dem Land oder Bildungsangebote für nachhaltige Entwicklung oder dialogische Formate wie das NaturVision Forum.

Wie aus Klimawissen Klimahandeln werden kann

Mittlerweile ist auf gesellschaftlicher wie politischer Ebene die positive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Klimawandels strittig. Im Projekt „Visionen der Nachhaltigkeit“ wird deshalb untersucht, welche Narrative es braucht, dass aus Klimafakten Klimahandeln entspringt. Die Filmreihe startet am 22. Oktober in Kooperation mit dem Harmonie Kino und der Volkshochschule Freiburg. Im Forschungsprojekt, das am neuen Innovationscampus Nachhaltigkeit angesiedelt ist, arbeiten Wissenschaftler des Instituts für Medienkulturwissenschaft (MKW) der Uni Freiburg und des Lehrstuhls Wissenschaftskommunikation am KIT zusammen.

„Wir sprechen aktuell fast schon von Klimamüdigkeit“, sagt Alexa Weik von Mossner, die das Projekt auf Freiburger Seite leitet. „Andere Themen haben Vorrang, die Aufmerksamkeit liegt nicht mehr so sehr auf dem Klimawandel.“ Mit der Dokumentarfilmreihe zu Nachhaltigkeitsthemen soll nun erforscht werden, was Menschen dazu bewegt, sich mit solchen Filmen auseinanderzusetzen, wie sie sich an Transformationsprozessen hin zu einer ökologisch nachhaltigeren Gesellschaft beteiligen. „Dokufilme können einen Impuls geben, man ist betroffen, nimmt sich eine Veränderung vor“, sagt Weik von Mossner. Forschungen belegten, „wenn es einen solchen Effekt gibt, ist er bald wieder verschwunden“.

Das Projekt setzt bei lösungsorientierten Dokumentarfilmen an, die von Diskussionen und Workshops begleitet sind. „Es geht darum, den Moment aus dem Film zu nutzen, um den nächsten Schritt zu tun“, so Weik von Mossner. „Gespräche sollen bewirken, dass man aus den Gefühlen ins Handeln kommt.“

Menschen mit Fakten und Filmen nicht alleine lassen

Im Film „Aufschrei der Jugend“ zur Klimaschutzbewegung „Fridays für Future“ wird es eine Diskussion mit der Regisseurin, einer Vertreterin von Fridays for Future Freiburg und Omas for Future geben. Welchen Beitrag kulturelle Narrative zum Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft leisten können, soll erforscht werden. Denn schlussendlich gehe es darum, „Menschen mit den Fakten und Filmen nicht allein zu lassen. Es hilft, auf Gemeinschaft zu setzen“, so Weik von Mossner.

Alexa Weik von Mossner leitet das Projekt auf der Freiburger Seite.

NaturVision Ludwigsburg

2002 gegründet, versteht sich NaturVision als Kulturveranstalter, der für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren will. Seit 2023 hat die Stadt Ludwigsburg die Trägerschaft der neu gegründeten NaturVision Ludwigsburg gGmbH. Diese veranstaltet das NaturVision Filmfestival, unterstützt unter anderem von der Stadt und dem Umweltministerium.

Hinzu kommen weitere Formate und Umwelt- und Medienbildungsprojekte.

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