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Neues Projekt von Archiv und Schülerakademie: Sich mit der Willkür des NS-Regimes auseinandersetzen

Wie haben die NS-Sondergerichte gearbeitet? Ein Projekt der Schülerakademie und des Generallandesarchivs in Karlsruhe soll Schüler befähigen, sich mit der NS-Willkür auseinanderzusetzen.

Im Westflügel des Mannheimer Schlosses war das NS-Sondergericht Mannheim untergebracht.

wikimedia)

Karlsruhe. Ein neues Projekt der Schülerakademie und des Generallandesarchivs Karlsruhe unter dem Titel „Denunziation – Repression – Verfolgung. Politischer Dissens und Alltagskriminalität vor den NS-Sondergerichten 1933-1945“ soll Schüler dazu befähigen, mit historischen Quellen den Unrechtscharakter der NS-Diktatur zu erkennen.

Sie sollen Fake-News und Hassbotschaften in der aktuellen politischen Debatte identifizieren und so für die Werte Rechtsstaatlichkeit und Demokratie eintreten, wie das Generallandesarchiv mitteilt. Auf der Grundlage der Akten des nationalsozialistischen „Sondergerichts Mannheim“ sollen sich die Schüler mit den Mechanismen von Denunziation, Repression und Verfolgung durch den NS-Staat auseinandersetzen.

Schüler erhalten historische Handreichungen

Mehr als 12 000 Akten böten Einblicke in den Alltag dieses Unrechtsregimes. Für ihre Arbeit erhalten die Schüler eine Palette von pädagogischen und historischen Handreichungen. Ein Historiker und eine Historikerin des Projektteams klären vorab Fragen, etwa wie ein Sondergericht arbeitete und worauf bei der Interpretation besonders zu achten ist. Das gesamte Angebot wird über die Internet-plattform leo-bw.de des Landesarchivs Baden-Württemberg frei zugänglich sein.

„Der außerschulische Lernort Archiv wird erfahrbar“

„Mit dem neuen Kooperationsprojekt schaffen wir für die Schüler und Schülerinnen ein innovatives und niederschwelliges Angebot. Der außerschulische Lernort „Archiv“ wird neu erfahrbar,“ betont Wolfgang Zimmermann, der Leiter des Generallandesarchivs Karlsruhe.

Die Bundesstiftung „Erinnerung – Verantwortung – Zukunft“ fördert das auf zwei Jahre angelegte Projekt mit 570 000 Euro im Rahmen der „Bildungsagenda NS-Unrecht“, das einen besonderen Schwerpunkt auf die Schaffung von zukunftsgerichteten Erinnerungs- und Bildungsformaten legt. Die „Bildungsagenda NS-Unrecht“ wurde im Jahr 2021 von der Stiftung EVZ auf Initiative und mit Zuwendungsmitteln des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) gestartet, heißt es weiter. (rik)

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