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Wirtschaftsentwicklung

Laut einer Prognose: Wirtschaft im Südwesten wird 2024 schrumpfen

Die Wirtschaft im Südwesten wird einer Prognose der Landesbank Baden-Württemberg zufolge in diesem Jahr schrumpfen, nicht zuletzt, weil das Land bei der Produktivität zurückfällt. Nächstes Jahr erwarten die Analysten dennoch ein Plus.

Nicht nur der Autobauer Mercedes hat derzeit Probleme bei Abstaz seiner Fahrzeuge. In der baden-württembergischen Wirtschaft ist die Stimmung insgesamt schlecht.

dpa/REUTERS/Wolfgang Rattay)

Stuttgart. Die Stimmung ist in der Wirtschaft in Baden-Württemberg weiterhin schlecht und mit einem Wachstum ist in diesem Jahr nicht zu rechnen, im Gegenteil. Für 2024 rechnet die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in ihrer jüngsten Prognose mit einem Rückgang der Wertschöpfung um 0,2 Prozent. Der Südwesten liege damit in der Schlussgruppe unter den zwölf betrachteten Bundesländern. Bundesweit erwartet LBBW-Research, die Analyseabteilung der Bank, eine Stagnation.

Die überdurchschnittlich schlechte Entwicklung in Baden-Württemberg führen die Autoren des Quartalsberichts auch auf die ausgeprägte Produktivitätsschwäche im Land zurück. Diese gebe Anlass zur Besorgnis.

Bildungsniveau sinkt überdurchschnittlich stark

Die Gründe dafür sind nach Einschätzung der Studienautoren Guido Zimmermann und David Meeh komplex. Letztlich bestimmten das Bildungsniveau der Bevölkerung, Innovationen und der technische Fortschritt das Produktivitätswachstum. Problematisch sei vor allem, dass das Bildungsniveau seit Jahren im Vergleich zu anderen Bundesländern überdurchschnittlich stark abnehme. Und zugleich sinke die Zahl der Studenten in den für die technische Innovation wichtigen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen.

Noch ist Baden-Württemberg nach Einschätzung der Autoren in der industriellen Forschung führend. Doch Mängel im Bereich der digitalen Infrastruktur behinderten die so wichtige Digitalisierung der Industrie. Die hohe Steuerbelastung und bürokratische Hürden schwächten das Innovationspotenzial zusätzlich. 

Baden-Württemberger arbeiten weniger als US-Bürger

Und den sprichwörtliche schwäbischen Fleiß sehen Zimmermann und Mehl im internationalen Vergleich nicht mehr. „Während in den USA durchschnittlich pro Tag 6,3 Stunden gearbeitet wird, sind es in Baden-Württemberg lediglich 5,3 Stunden“, erklärt Zimmermann.

Einen Lichtblick für das kommende Jahr sehen die LBBW-Analysten aber dennoch. Sie gehen davon aus, dass das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Land um 1,0 Prozent ansteigt. Für ganz Deutschland prognostizieren die Autoren ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent. Damit läge Baden-Württemberg zum ersten Mal seit mehreren Jahren beim Wachstum wieder über den Bundesdurchschnitt, auch wenn Berlin der Prognose zufolge doppelt so stark wächst. 

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