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Porträt der Woche

Patrick Rapp setzt sich für den Tourismus im Land ein

Die Tourismusbranche hat die Folgen der Corona-Pandemie endgültig hinter sich gelassen. Der Umsatz ist auf fast 26 Milliarden Euro gestiegen. Der Rekord freut vor allem Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Rapp.

Patrik Rapp ist seit September 2022 Präsident des Tourismusverbands Baden-Württemberg.

MARTIN STOLLBERG)

Er ist seit September 2022 Präsident des Tourismusverbands Baden-Württemberg und kann seither, trotz Corona, viele positive Zahlen verkünden. Unter Berufung auf eine Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) an der Universität München bezeichnet der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Patrick Rapp (CDU) die Branche im Land als „so stark wie nie“. Der Bruttoumsatz habe einen neuen Höchstwert von fast 26 Milliarden Euro erreicht. Daher sei jetzt die richtige Zeit, um mit Investitionen und Innovationen die Wettbewerbsposition langfristig zu sichern und auszubauen.

Der 55-Jährige gebürtige Stuttgarter, der in Mengen (Oberschwaben) aufwuchs, ist einer der Nutznießer der Entscheidung der grün-schwarzen Landesregierung von 2021, alle Ministerien mit Staatssekretären auszustatten. Schon 1985 trat er in die Junge Union ein, war in der CDU in Mengen und im Kreisverband Sigmaringen aktiv, ist seit 2009 Vorsitzender des Kreisverbands Breisgau-Hochschwarzwald und seit 2011 Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Breisgau. Als promovierter Forstwirt wurde er sogleich Mitglied im Ausschuss Ländlicher Raum und Verbraucherschutz und war bis 2021 Vorsitzender des entsprechenden Faktionsarbeitskreises sowie Sprecher für Tourismus seiner Fraktion.

Seit dem Wechsel ins Wirtschaftsministerium ist Rapp viel unterwegs, um für das Land zu werben, aber auch um von den Erfahrungen anderer zu lernen, zum Beispiel in Südtirol, wo die Verantwortlichen beschlossen haben, den weiteren Zubau von Betten zu stoppen, damit die Akzeptanz des Tourismus in der Bevölkerung erhalten bleibt.

Der Vater von vier Kindern hebt dessen wirtschaftliche Bedeutung für Baden-Württemberg hervor. Nach den aktuellen Zahlen sind – wie vor der Pandemie – wieder etwa 374 000 Menschen beschäftigt, und der Tourismus ist eine Leitökonomie mit positiven Auswirkungen auf zahlreiche andere Branchen. Qualifiziertes und engagiertes Personal sei ein zentraler Erfolgsfaktor. Baden-Württemberg werde dabei auch auf Einwanderung setzen müssen, denn allein die Aktivierung der inländischen Erwerbspotenziale reiche nicht aus, um die bestehenden Engpässe auszugleichen. Die Funktion an der Spitze des Tourismusverbands ist übrigens nicht Rapps einziges Präsidentenamt: Er steht auch dem Bund Deutscher Blasmusikverbände vor. (bjhw)

Drei Fragen…

Worauf ist die Erholung nach Corona vor allem zurückzuführen?

Die aktuelle dwif-Studie zum Wirtschaftsfaktor Tourismus zeigt, wo es deutliche Nachholeffekte gibt. Bemerkenswert ist insbesondere die Steigerung der Übernachtungen in den gewerblichen Betrieben, also insbesondere Hotels, Ferienhäusern und -wohnungen sowie Campingplätzen. Sie beträgt um nicht weniger als 44,6 Prozent gegenüber 2021. Und um gut zwölf Prozent haben die Tagesreisen wieder zugenommen.

Wie dem Fachkräftemangel begegnen?

Es bedarf einer ganzen Reihe von Maßnahmen. Dazu zählen die Reduzierung der Zahl der Arbeitslosen, die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen und eine höhere Erwerbsquote Älterer. Zudem muss Deutschland qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen.

Wie müssen sich Gastgeber auf Klimaveränderungen einstellen?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die von moderner und energie-effizienter Infrastruktur wie etwa Wärme- und Kälteschutzisolierungen an Gebäuden über entsprechende Dienstleistungen, beispielsweise Apps mit Wegezustandsinformationen oder Regionalität der Angebote auf der Speisekarte bis zu einem zukunftsorientierten Marketing reichen – konkret: weniger Print, mehr online. Außerdem sollten Gastgebende vermehrt den Fokus auf einen Ganzjahrestourismus setzen und jahreszeitenspezifische Angebote machen.

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