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Letzte Ruhestätte unter Reben
Ihringen/Endingen/Königswinter. Die Bestattung unter Weinreben ist in Ihringen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) gerade im Entstehen. Die Reben seien gepflanzt, die Grabsteine fehlen noch, sagt Bürgermeister Benedikt Eckerle (parteilos). 32 Verstorbene sollen im Friedweinberg ihre letzte Ruhe finden. Eckerle glaubt, dass diese Bestattungsform sehr gut angenommen werden wird. „Jeder Ihringer hat von Kindesbeinen an mit Weinbergen zu tun. Da besteht eine starke emotionale Verbindung“, sagt er.
Das bestätigt Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas mit Sitz in Königswinter. Viele Menschen wünschten sich für ihre Beerdigung nichts total Außergewöhnliches, aber schon etwas Individuelles. „Das finden sie mit der Bestattung in einem Friedweinberg – etwas Besonders mit regionalem Bezug“, sagt Helbach. Die Rahmenbedingungen sind simpel: Die Urne muss biologisch abbaubar sein. Grabpflege ist nicht notwendig. Und es wird keinen „Friedwein“ geben. „Das wäre für viele wohl doch ein Pietätsproblem“, so Helbach.
Idee schon ein paar Jahre alt
Erste Initiativen für als Friedhof genutzte Weinberge entstanden vor ein paar Jahren fast zeitgleich in mehreren Weinbauregionen. Das bundesweit erste Urnenrebfeld wurde in Bad Neuenahr-Ahrweiler eröffnet. Auf dem städtischen Bergfriedhof sind seit Sommer 2017 Bestattungen unter Weinreben der Sorte „Blauer Muskateller“ möglich. Wenig später eröffnete ein Friedweinberg im unterfränkischen Nordheim am Main. Weinbaugemeinden in Rheinhessen, der Pfalz und in Nordbaden griffen die Idee auf. Sogar in Dortmund und Schwerte-Unna gibt es mittlerweile Urnengräber unter Weinreben, so Helbach.
Auch Endingen am Kaiserstuhl (Kreis Emmendingen) habe bereits 2018/2019 eine „Ruhestätte Weinberg“ für 720 Urnengräber eingerichtet. Davon seien bereits 520 verkauft, heißt es von der Stadt – offenbar eine begehrte Bestattungsform.