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Porträt der Woche

Saskia Frank im Porträt: Radverkehr und digitale Beteiligung vom Bodensee

Die 37-Jährige rückt in die Landtagsfraktion der Grünen nach, weil sich Dorothee Wehinger, die Schwester von Gerlinde Kretschmann, aus der Landespolitik zurückzieht.

Lena Lux)

Saskia Frank hat keine Angst vor großen Fußstapfen. Die 37-Jährige ist eine jener Frauen, die gerade in die Landtagsfraktion der Grünen nachrücken, weil sich langjährige Abgeordnete in den Ruhestand verabschieden. In ihrem Fall Dorothea Wehinger, die Schwester von Gerlinde Kretschmann. Wehinger war 2016 nur eingesprungen im Wahlkampf, konnte aber das Mandat im Wahlkreis Singen zwei Mal direkt holen, zuletzt mit gut 32 Prozent.

Frank wird ihre neue Aufgabe im September im Landtag antreten, will ihr Wissen als Kommunalpolitikerin im Gemeinderat Rielasingen-Worblingen und im Kreistag Konstanz in die Landespolitik tragen. „Meine Erfahrungen“, sagt sie, „haben mir ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Bedürfnisse der Menschen und der Kommunen vermittelt.“ Die Zusammenarbeit mit Interessengruppen und politischen Akteuren auf kommunaler Ebene hätten ihr gezeigt, „wie wichtig ein kontinuierlicher Austausch ist“.

Die Agrarwissenschaftlerin, die an der Uni Hohenheim studiert hat, und auch Dozentin für Sprachförderung an der Volkshochschule in ihrer Geburtsstadt Singen war, ist 2018 bei den Grünen eingetreten. Sie war im Kreisvorstand in Konstanz , sie sitzt im Gemeinderat von Rielasingen-Worblingen und ist in einer weiblichen Doppelspitze grüne Fraktionsvorsitzende im Konstanzer Kreistag.

Ins Landesparlament bringt sie Kenntnisse rund um die Einführung eines digitalen Beteiligungsverfahrens zum Fahrplanwechsel im Regionalbusverkehr mit. Sie hat sich für die Einrichtung eines Smartphone-basierten Ersthelferalarmierungssystems im Landkreis engagiert, für die Biodiversitätsstrategie und sie lobt die Singener Aktivitäten in der Radverkehrsförderung.

Eines der Klimaziele der grün-geführten Regierungskoalition sei, dass bis 2030 jeder zweite Weg selbst aktiv zu Fuß oder auf dem Rad zurückgelegt werde und Voraussetzung dafür ist nicht nur eine ausreichende Infrastruktur, sondern auch eine entsprechende Radkultur in den Kommunen rund um den Bodensee.

Ein Schwerpunkt der Arbeit im Kreistag ist der Neubau des Krankenhauses in Singen. Die Grünen engagieren sich dafür, wobei zukunftsweisende Erkenntnisse und konzeptionelle Ansätze, wie die eines „Green Hospitals“ zu berücksichtigen seien. „Das bringt nicht nur großes Potenzial für Einsparungen im Bereich des Klimaschutzes, sondern auch hohe ökonomische Einspareffekte“, hofft Frank. Und zugleich werde die regionale Wirtschaft gestärkt.

Drei Fragen…

Am Bodensee sind Radwege wichtiges Thema. Wie kann der Ausbau gelingen?

Wir wollen, dass mehr Menschen aufs Rad steigen, sowohl im Alltag als auch in der Freizeit. Deshalb haben wir an manchen Stellen noch Aus- und Neubaubedarf, so dass die Radelnden mit dem gewünschten Komfort und der notwendigen Sicherheit die Region Bodensee genießen können. Radverkehrsförderung ist keine einmalige Sache, sondern eine Daueraufgabe.

Was ist der Reiz an Landespolitik?

Der Reiz an der Landespolitik liegt für mich in der Verknüpfung kommunaler Themen mit der Landespolitik, aber auch in der Möglichkeit, langfristige Projekte zu initiieren, die über die lokale Ebene hinausgehen. Besonders spannend finde ich die Chance, die Zukunft Baden-Württembergs aktiv mitzugestalten. Zudem trage ich als Landtagsabgeordnete eine große Verantwortung für die demokratische Stabilität und die politische Kultur.

Welche Schwerpunkte wollen Sie in den Landtag tragen?

Mir liegen besonders die Themen Biodiversität, Klimaschutz, Bildung, eben der Radverkehr und der öffentliche Personennahverkehr am Herzen. Diese Bereiche sind entscheidend für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft. Dabei sind auf die ein oder andere Weise miteinander verzahnt. Sie müssen immer gemeinsam betrachtet werden.

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