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Glosse: Ein tierisches Vergnügen

Viele Freibäder im Lande leiden unter Personalmangel und hohen Kosten. Vielleicht ließen sich die Einnahmen aber mit tierischer Unterstützung steigern, schlägt Jürgen Schmidt in einer Glosse vor.

Wildschweine haben kürzlich ein Freibad in Karlsruhe besucht. Vielleicht ließe sich ja mit tierischen Gästen ein neues Geschäftsmodell für notleidende Bäder schaffen.

IMAGO/Sylvain Cordier)

Als hätten die Kommunen im Südwesten nicht schon genug Probleme mit ihren Bädern: Fehlende Bademeister, hohe Energiepreise und der eine oder andere Badegast, der lieber pöbelt statt badet, was wiederum den Beruf des Bademeisters noch ein wenig weniger attraktiv macht, als er natürlich zu unrecht ohnehin ist. Doch nun kommt es ganz dicke. In Karlsruhe haben Wildschweine ein Strandbad am Rhein für sich entdeckt und sind im Wellenbecken zwar nicht gesurft, aber zumindest einige Runden geschwommen. Dass die beide Wildschweine wie Schweine eben so sind vorher nicht geduscht und wohl auch keinen Eintritt bezahlt haben, hat weder den Mitarbeiter gestört, der das tierische Vergnügen filmte, noch die Bäderbetriebe insgesamt.

Wenn man den Fall weiterspinnt, könnte die friedliche Koexistenz von Mensch und Tier im Schwimmbecken ganz neue Geschäftsmodelle für notleidende Bäder eröffnen. Ein bisschen Tierpark, ein bisschen Sport und das an einer Stelle. Wildschweine sind dafür vielleicht nicht so geeignet, weil sie inzwischen ja die Afrikanische Schweinepest haben könnten und andere heimische Wildtiere vielleicht auch nicht, weil sie Naturschützer auf den Plan rufen könnten. Aber wie wäre es mit invasiven Arten, die in freier Wildbahn bei uns niemand haben will. Waschbären haben schon vor ein paar Jahren in Texas gezeigt, dass sie ideale Begleiter für eine Poolparty sind. Und wie wäre es ergänzend mit Tauchen nach Signalkrebsen, die vorher in Gewässer eingesammelt und im Sprungbecken ausgesetzt werden? Das wäre für Badegäste und Artenschützer ein wahrhaft tierisches Vergnügen.

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