Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Kriminalität 

Heidelberg hat jetzt eine Waffenverbotszone 

Die Stadt strebt mehr Handlungsspielraum für Polizei und mehr Sicherheit an. Wer gegen das Verbot verstößt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 350 Euro rechnen.

Eine Waffenverbotszone am Hamburger Hauptbahnhof. Auch in Baden-Württemberg setzen Städte auf die Maßnahme.

IMAGO/Blaulicht-News.de)

Heidelberg/Stuttgart. Die Stadt Heidelberg schafft eine Waffen- und Messerverbotszone in einer Grünanlage neben dem Hauptbahnhof. Ab sofort dürfen dort am Wochenende und vor Feiertagen nachts keine Messer mit einer Klingenlänge ab vier Zentimetern mitgeführt werden, wie die Stadt mitteilte. Auch Waffen, die bereits durch das Waffengesetz verboten sind, sind untersagt. Wer dagegen verstößt, muss demnach mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 350 Euro rechnen. In Einzelfällen könne die Strafe auch höher ausfallen, heißt es in der Mitteilung.

Daneben kann eine Sicherheitsleistung in Höhe von 200 Euro erhoben werden. Die Polizei und der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) kontrollieren das Verbot im Rahmen ihrer bestehenden polizeirechtlichen Befugnisse. Sollten seitens der Einsatzkräfte des KOD bei den üblichen Bestreifungen Auffälligkeiten auftreten, wird die Polizei hinzugezogen, teilt die Stadt weiter mit.

Die Regelung gilt jeweils von 20 Uhr bis 6 Uhr

„Die Verbotszone kann und soll nicht alleine eine Lösung herbeiführen, aber: Jedes eingezogene Messer verbessert die Sicherheit und hilft dabei, Leben zu schützen“, sagte Ordnungsbürgermeisterin Martina Pfister. Die Stadt setze gemeinsam mit der Polizei und weiteren Partnern seit geraumer Zeit einen breiten Mix aus Prävention sowie polizeilichen und ordnungsrechtlichen Maßnahmen um, so Pfister.

Bernd Köster, Leiter des Bürger- und Ordnungsamts, verweist auf Erkenntnisse der Polizei, wonach es in dem Bereich besonders häufig zu Straftaten im Zusammenhang mit Messern kommt. Durch die Verbotszone hätten die Polizei und der städtische Ordnungsdienst die Möglichkeit, Messer früher aus dem Verkehr zu ziehen. Die Regelung gilt jeweils von 20 Uhr bis 6 Uhr.

Heidelberg ist nicht die erste Stadt mit Waffenverbotszone

Heidelberg mit seinen rund 160 000 Einwohnern ist nicht die erste Stadt in Baden-Württemberg, die eine Waffenverbotszone einführt: In Stuttgart dürfen in der Innenstadt seit Februar 2023 Messer zu bestimmten Zeiten nicht mehr getragen werden. Allerdings wurden nach Angaben des Innenministeriums allein im vergangenen Jahr 53 Messerangriffe in diesen Bereichen registriert.

Die beiden Waffenverbotszonen umfassen weite Teile der Innenstadt, auch sogenannte Elektroschocker sowie Werkzeuge mit Klingen wie beispielsweise Sensen dürfen darin nicht mitgeführt werden. Die Ordnungswidrigkeit kann nach Angaben der Stadt mit einer Geldbuße bis zu 10 000 Euro geahndet werden.

Für die Waffen- und Messerverbotszone in Mannheim, die seit Dezember gilt, liegen keine aktuellen Zahlen vor. Die Zone in Heilbronn gibt es erst seit dem 1. Juni.

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 189 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren

Lesermeinungen

Bitte loggen Sie sich ein, um zu kommentieren.

Lesen Sie auch