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Fördermittel

Bau-Präsident will Sondervermögen für den Wohnungsbau

Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg fordert von Bund und Land zusätzliche Fördermittel für den Wohnungsbau bereitzustellen. Denn konjunkturell sein in diesem Bereich keine Aufwärtsentwicklung erkennbar.

Bauverbandspräsident Markus Böll und seine Stellvertreterin Sabine Schmucker wurden für weitere drei Jahr in ihren Ämtern bestätigt.

Jürgen Schmidt)

Stuttgart. Weil es im Wohnungsbau nach wie vor nicht nach oben geht, ruft die Bauwirtschaft Baden-Württemberg nach zusätzlichen staatlichen Subventionen für Bauherren. „Wir fordern ein Sondervermögen für die Bauwirtschaft“, erklärte der Präsident des Branchenverbandes beim Tag der Bauwirtschaft in Stuttgart.

Auch das Land müsse den Wohnungsbau deutlich stärker fördern als bisher, verlangte der Bauunternehmer aus Schriesheim bei Heidelberg. So müssten die Mittel für den sozialen Wohnungsbau deutlich aufgestockt werden. Böll verwies auf die Nachbarländer Bayern und Hessen, die die Bundesförderung erheblich stärker aufstockten als Baden-Württemberg.

Die für dieses Jahr in Baden-Württemberg zur Verfügung stehenden Zuschüsse für den Sozialwohnungsbau sind bereits aufgebraucht. Böll erneuerte die Forderung nach einer Absenkung der Grunderwerbssteuer auf 3,5 Prozent, um den privaten Einfamilienhausbau anzukurbeln.

Verband sieht sich mit Bauministerium auf einer Linie

Politisch zielt der Bauwirtschaftsverband auf die Landesregierung insgesamt und wohl auch speziell auf Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Denn das Bauministerium mit CDU-Politikerin Nicole Razavi an der Spitze steht bei der Forderung nach mehr Geld auf der Seite der Bauwirtschaft, meint der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands, Thomas Möller.

Und auch bei der Novellierung der Landesbauordnung gibt es aus Möllers Sicht keinen Dissens zwischen dem Bauministerium und seinem Verband. Das Ministerium habe aus Sicht der Baubranche sinnvolle Änderungsvorschläge erarbeitet. Nun sei es am Kabinett diese auch zu verabschieden.

Wirtschaftlich sieht sich die Branche noch immer in der Krise. In den ersten vier Monaten sind die Umsätze im Wohnungsbau im Land um elf Prozent gegenüber 2023 gesunken. Um fast neun Prozent nach unten gingen die Umsätze auch im Wirtschaftshochbau. Der Tief- und Straßenbau konnte zum Jahresauftakte dagegen ein Plus von acht Prozent verbuchen. In der Summe bedeutet dies für die heimische Bauwirtschaft ein minimales Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die schlechte Konjunktur hat die Zahl der Unternehmen, die aufgeben mussten stark steigen lassen. Von Januar bis Ende April meldeten 66 Baubetriebe Insolvenz an, über ein Viertel mehr als im gleichen Zeitraum 2023.

Neuer Vizepräsident ins Präsidium gewählt

In den nächsten Monaten dürfte sich die Lage nach Einschätzung des Branchenverbandes nicht wesentlich verbessern. „Mehr als eine Umsatzstagnation ist in diesem Jahr nicht drin“, meinte Böll. Vor allem die Umsätze im Wohnungsbau dürften weiter spürbar zurückgehen.

Zum Tag der Bauwirtschaft wurde das neue Präsidium des Landesverbands ins Amt eingeführt. Gewählt worden war das Gremium bereits im April. An der Spitzen bleibt Markus Böll, auch Sabine Schmucker wurde als Vizepräsidentin bestätigt. Neuer zweiter Stellvertreter Bölls ist Tobias Riffel, der den langjährigen Vize Mathias Waggershauser ablöst.

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