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Wenn die Deutsche Bahn bei Stuttgart 21 mit ihren Reizen geizt
Und es gibt sie doch: gute Nachrichten von Stuttgart 21. In dieser Woche hat die Bahn oder vielmehr die von ihr beauftragten Glasbauexperten die ersten Lichtaugen enthüllt. Das bringt zwar nicht mehr Licht in das Dunkel des digitalen Bahnknotens und des tatsächlichen Fertigstellungstermins, aber zumindest Tageslicht in die künftige Bahnhofshalle im Stuttgarter Untergrund. Und es zeigt auch: Christoph Ingenhovens Bahnhofsentwurf ist zwar teuer und schwer umzusetzen, aber er sieht richtig gut aus.
Schwäbisches Understatement als Maxime
Dass die Erleuchtung der Bahnhofshalle erst jetzt – Monate nachdem die Bahn die Baustelle für die Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben hatte – verkündet wird, zeigt einmal mehr, dass der Staatskonzern bei seinem größten und umstrittensten Projekt ein Problem mit der Kommunikation hat und mit den Terminen. Es wäre ein absolutes Highlight für zigtausende Besucher gewesen, wenn sie eines oder zwei von der Märzsonne durchflutete Lichtaugen zu sehen bekommen hätten.
Doch die Bahn, die eigentlich in Berlin zu Hause ist, hat sich nach Jahrzehnten der Planung und des Baus von Stuttgart 21 in Sachen Kommunikation die schwäbischen Gewohnheiten offenbar voll und ganz zu eigen gemacht. Im Land der S-Klassen-Fahrer ohne Typenschild und Villen, die hinter Betonmauern verborgen sind, gilt schließlich: Bei uns ist Understatement alles.
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