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Ein Leitfaden zeigt, wie man Stellenbewerber gut auswählt
Stuttgart. Die Auswahl unter Bewerbern für eine offene Stelle ist für Unternehmen häufig eine Herausforderung. Man will den besten Kandidaten, aber es dabei mit dem Aufwand für die Auswahl nicht übertreiben. „In der Praxis herrscht oft Wildwuchs bei Personalauswahlverfahren“, sagt Clemens Striebing vom Fraunhofer-Institut für für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) mit Hauptsitz in Stuttgart.
Das Fraunhofer IAO hat nun einen neuen Praxisleitfaden zusammengestellt. Der soll zeigen, wie sich mit einfachen Mitteln professionelle und faire Personalauswahlverfahren gestalten lassen, die diskriminierungsfrei ablaufen.
Frauen schneiden in schriftlichen Tests schlechter ab
Ein häufiges Problem in der Praxis ist den Arbeitswissenschaftlern zufolge der Einsatz unstrukturierter Interviews, die eine geringere Vorhersagekraft für den späteren Berufserfolg haben. Dies sei in über einem Viertel der deutschen Unternehmen nach wie vor der Fall. Strukturierte Interviews hingegen bieten eine höhere Zuverlässigkeit, da sie standardisierte Fragen verwenden, was die Vergleichbarkeit verbessert. Unternehmen sollten daher darauf achten, ihre Interviewprozesse zu standardisieren und regelmäßig zu überprüfen, um eine hohe Qualität und Fairness sicherzustellen, rät Striebing.
Unprofessionelle Auswahlverfahren können unbewusste Vorurteile verstärken und bestimmte Gruppen systematisch benachteiligen. Beispielsweise zeigen Studien, dass Frauen in schriftlichen Tests schlechter abschneiden als Männer, obwohl sie insgesamt bessere Schulnoten haben. Um systematische Unfairness zu vermeiden, sollten Unternehmen verschiedene Methoden der Bewerberbewertung kombinieren.
Bei den Stellenausschreibungen schließlich sollte man auf unfaire oder ausschließende Formulierungen verzichten, empfiehlt der IAO-Experte. Dies könne sonst potenzielle Talente abschrecken.