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Insolvenzen

Die Zahl der Firmenpleiten steigt in Baden-Württemberg deutlich an

Fast 1200 Firmen in Baden-Württemberg sind im ersten Halbjahr in ein Insolvenzverfahren gegangen. Das ist rund ein Drittel mehr als vor einem Jahr.

Der Autozulieferer Eissmanngehört mit 1000 Mitarbeitern zu den größeren Unternehmen, die im ersten Halbjahr Insolvenz anmelden mussten.

Eissmann Group Automotive)

Stuttgart/Düsseldorf. Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Baden-Württemberg ist im ersten Halbjahr um fast ein Drittel gegenüber den ersten sechs Monaten 2023 gestiegen. Das geht aus einer Analyse der Creditreform-Gruppe hervor. Mit einem Zuwachs von 32,6 Prozent fiel der Anstieg im Südwesten danach noch höher aus als im Bundesdurchschnitt (+ 29,9). Betroffenen zunehmend auch größere Unternehmen, wie der Bad Uracher Autozulieferer Eissmann mit 1000 Mitarbeitern.

Für Baden-Württemberg ermittelte der Inkassodienstleister 1180 Insolvenzfälle bei Unternehmen, 3300 Privatinsolvenzen und 1970 Sonstige, zu denen vor allem die Insolvenzen von Selbstständigen oder ehemaligen Selbstständigen zählen.Sowohl bei Privatleuten wie auch Sonstigen lag der Zuwachs mit je 12,6 Prozent weit niedriger als bei den Unternehmen.

Höchster Stand der Insolvenzen seit fast zehn Jahren

Trotz des hohen Zuwachses ist Baden-Württemberg weniger stark von Firmeninsolvenzen betroffen, wenn man diese auf die Zahl der Unternehmen umrechnet. Im Südwesten kommen auf 10.000 Unternehmen 56 Insolvenzen, bundesweit sind es 71 und in Berlin sogar 118. Noch niedriger fällt die Quote nur in Thüringen, Bayern und Brandenburg aus.

Laut Creditreform haben die Firmenpleiten nun den höchsten Stand seit fast zehn Jahren erreicht. Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, macht dafür die „anhaltenden Krisen und die kraftlose konjunkturelle Entwicklung“ verantwortlich. Am stärksten traf es den Dienstleistungssektor mit einer Erhöhung der Insolvenzfälle um knapp 35 Prozent, gefolgt von der Bauwirtschaft (+27,5) und der Industrie (+21,5).

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