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Bauhauptgewerbe

Bauwirtschaftsverbände stimmen dem Tarifkompromiss zu

Die seit Februar laufende Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe ist erfolgreich abgeschlossen. Nach der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) stimmten auch die beiden Arbeitgeberverbände auf Bundesebene dem Ende Mai ausgehandelten Tarifkompromiss zu.

Zufriedene Gesichter am Bau. Arbeitgeber und Gewerkschaft haben sich endgültig auf einen Tarifabschluss geeinigt. Weitere Streiks wird es deshalb nicht mehr geben.

IMAGO/Markus Matzel)

Stuttgart/Berlin. Die Tarifgemeinschaft der Arbeitgeber  zu der der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und Zentralverband Deutsches Baugewerbe gehören,  hat am Freitag dem Einigungsvorschlag für die aktuelle Lohn- und Gehaltstarifrunde zugestimmt. An diesem Tag endete die Erklärungsfrist für die Tarifparteien. Die Bauverbände folgten damit der Gewerkschaft, die den Kompromiss schon am Donnerstag vergangener Woche formell gebilligt hatte. Der bislang ausgesetzte Streik ist damit offiziell beendet.

Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg, die sowohl die Bauindustrie, wie auch das Baugewerbe vertritt, hatte Anfang der Woche über den Vorschlag beraten. Dieser sei positiv aufgenommen worden, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer und Tarifexperte des Branchenverbandes, Holger Braun gegenüber dem Staatsanzeiger. Zufrieden zeigten sich die Mitgliedsunternehmen über die lange Laufzeit des Tarifvertrags. Das bringe kalkulatorische Sicherheit, erklärte Braun.

Beeke : Erneuter Arbeitskampf wäre Gift für die Bauwirtschaft

Zudem sei mit dem nun erzielten Abschluss gegenüber dem Schlichterspruch das Ungleichgewicht bei den Lohnzuwächsen zwischen den niedrigen und höheren Lohngruppen abgemildert. Denn statt eines ausschließlichen Festbetrags, den die IG BAU gefordert und der Schlichter übernommen hatte, gibt es nun eine prozentuale Erhöhung und einen niedrigeren Festbetrag. Damit ist der Lohnzuwachs in den höheren Facharbeiter-Lohngruppen höher als bei einem reinen Festbetrag.

Die Laufzeit von drei Jahren sei auch  auch „mit Blick auf den hohen Bedarf an Bauleistungen in Deutschland und die schwierige Auftragslage unserer Wohnungsbauunternehmen wichtig“, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite und Vizepräsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe. Uwe Nostitz . Und seine Co-Verhandlungsführerin und Vizepräsidentin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Jutta Beeke betonte:  „Wir haben für dieses Ergebnis geworben und ich bin sehr froh, dass wir eine  Mehrheit für die Einigung gefunden haben. In diesen virulenten Zeiten wäre ein erneuter Arbeitskampf Gift für die Bauwirtschaft und damit auch für die Wirtschaft allgemein gewesen.“

Höhere Vergütungen gibt es auch für Azubis

Für die Tarifbeschäftigten im Bauhauptgewerbe gelten nun folgende Lohnzuwächse: In der ersten Stufe werden die Löhne und Gehälter mit Ausnahme der Lohngruppe 1 rückwirkend zum 1. Mai um 1,2 Prozent im Westen und um 2,2 Prozent im Osten angehoben. Arbeiter in der niedrigsten Lohngruppe 1 bekommen bundeseinheitlich 2,2 Prozent mehr. Alle Lohn- und Gehaltsgruppen erhalten zusätzlich einen dauerhaften Festbetrag von 230 Euro monatlich.

Am 1. April nächsten Jahres sollen die Löhne und Gehälter noch einmal um 4,2 Prozent im Westen und 5,0 Prozent im Osten angehoben werden. Noch ein Jahr später steigen die Einkommen aller Lohn- und Gehaltsgruppen im Westen um 3,9 Prozent . Im Osten werden sie auf das Westniveau angehoben, womit die Bauwirtschaft die Angleichung schon früher als ursprünglich geplant vollzieht.

Vereinbart wurde auch eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung von derzeit 935 Euro für gewerbliche Azubis im ersten Jahr auf künftig 1080 Euro. Für die weiteren Ausbildungsjahre sind ebenfalls Erhöhungen vorgesehen, heißt es seitens der Tarifparteien. Und die Azubi-Vergütungen im technisch-kaufmännischen Bereich sollen stärker an die höheren Vergütungen für gewerbliche Azubis angepasst werden.

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