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Energiewende

Transnet BW will dem Bund eine Milliarde Euro sparen

Das Neubau-Vorschusskonzept, dass die EnBW-Tochter Transnetz BW entwickelt hat,  soll dazu beitragen, dass der Bau von Back-up-Kraftwerken, die zunächst mit Gas und später mit Wasserstoff betrieben werden sollen, für Investoren kalkulierbarer und damit attraktiver wird.

Moderne Gaskraftwerke, wie im Vordergrund auf dem Gelände der EnBW in Stuttgart-Gaisburg, sollen bei Dunkelflauten kurzfristig Strom liefern.

EnBW)

Stuttgart. Im vergangenen Jahr hatte der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW sein Neubau-Vorschusskonzept vorgestellt, mit dem der Bau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken als Back-ups für die Stromversorgung für Energieversorger rentabler werden soll. Nun hat die EnBW-Tochter Berechnungen in Auftrag gegeben, wie sich das Konzept auswirken würde, wenn die Bundesregierung es bei ihrer geplanten Kraftwerksstrategie berücksichtigen würde. Das Ergebnis: der Bundeshaushalt könnte um rund eine Milliarde Euro entlastet werden, weil sich „die Deckungslücke bei Investitionen in wasserstofffähige Gaskraftwerke an systemdienlichen Standorten deutlich verringert“, wie es in einer Mitteilung von Transnet BW heißt.

Unterstützung erhält der Übertragungsnetzbetreiber aus der SPD. „Das Neubau-Vorschusskonzept zeigt uns, wie systemdienliche Regionalisierung in der Kraftwerksstrategie gelingt und wie wir in Zeiten von Haushaltsdiskussionen Einspareffekte in Milliardenhöhe erreichen“, wird der bayerische SPD-Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter der SPD für die Kraftwerksstrategie, Markus Hümpfer, in der Unternehmensmitteilung zitiert. Der Sozialdemokrat erwartet vom Grünen-Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck nun, dass dessen Haus „diesen bislang einzigen konkreten Vorschlag zügig prüft und berücksichtigt“.

Vergütung soll für fünf Jahre garantiert werden

Der Neubau-Vorschuss soll dazu dienen, dass die Back-up-Kraftwerke dort gebaut werden, wo der größte Bedarf besteht, Angebotsschwankungen im Stromnetz auszugleichen. Das betreffe vor allem den industriestarken Süden und Westen Deutschlands, hatten Energieversorger und Netzbetreiber schon bei der Vorstellung der Eckpunkte der Kraftwerkstrategie erklärt.

Der Vorschuss soll dann darin bestehen, dass den Übertragungsnetzbetreibern die vorab errechnete Vergütung für voraussichtlich notwendige Redispatch-Leistungen, also den Kraftwerksbetrieb zum Ausgleich von fehlendem Ökostrom, auf fünf Jahre garantiert werden. Wer dann an Standorten mit dem größten Bedarf investieren wolle, könne den Vorschuss kostenmindernd in seinem Angebot ansetzen und damit leichter zum Zug kommen.

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