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Handwerkstag wünscht sich mehr Geld für Meisterausbildung
Stuttgart. Der Baden-Württembergische Handwerkstag mahnt mehr finanzielle Unterstützung für die Meisterausbildung an. Präsident Rainer Reichhold sagte in Stuttgart, die Meisterprämie von aktuell 1500 Euro in Baden-Württemberg decke bei Weitem nicht alle Kosten ab. Zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses soll der Betrag künftig verdoppelt werden, lautete die Forderung. Auch gehe es um die Sicherung des unternehmerischen Nachwuchses. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müsse der Übergang zwischen Meisterausbildung und Betriebsgründung so attraktiv und flexibel wie möglich gestaltet werden. Deshalb sollte die Meistergründungsprämie künftig auch bis zu vier Jahre nach dem Abschluss ausgezahlt werden – statt wie bisher nur zwei Jahre.
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, welche Spielräume im Landeshaushalt für Mehrausgaben bestünden, entscheide sich nach der nächsten Steuerschätzung. Über die Verwendung von Spielräumen sei dann im Rahmen der Staatshaushaltsplanung zu entscheiden.
Die meisten Meisterbriefe gab es 2023 im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik (546)
Im vergangenen Jahr wurden 3142 Meisterprüfungen erfolgreich abgelegt, wie der Handwerkstag weiter mitteilte. 2022 waren es 3222 Prüfungen. Die meisten Meisterbriefe wurden 2023 im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik (546), gefolgt von Elektrotechnik (355) und Friseurhandwerk (252) verliehen.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte, die Unternehmen litten unter einem Fachkräftemangel. Deswegen fördere die Landesregierung die berufliche Weiterbildung. «Mit unserer Weiterbildungsoffensive setzen wir ein starkes Signal. Die Meisterausbildung, die Aufstiegsfortbildung und auch die Meisterprämie sind wichtige Bausteine der Offensive. Dadurch tragen wir auch zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung bei.»
Die Gesamtkosten einer Meisterausbildung variieren je nach Fachrichtung und können zwischen 7000 Euro und 15 000 Euro liegen, wie der Handwerkstag weiter mitteilte. Dies umfasse Lehrgangs- und Prüfungsgebühren sowie mögliche zusätzliche Kosten für das Meisterprüfungsprojekt (Meisterstück), Unterhalt bei Vollzeitfortbildung, Fahrtkosten und Unterkunft. (dpa/ lsw )