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Max Schneckenburger schrieb das Lied „Die Wacht am Rhein“

Sein Gedicht war die Grundlage für die erste inoffizielle Nationalhymne Deutschlands. Der aus Tuttlingen stammende Max Schneckenburger schrieb es anlässlich deutsch-französischer Wirren und Unruhen.

Die Kriegsgedenkkarte aus dem Jahr 1914 ist Max Schneckenburger gewidmet, der das berühmte Lied "Die Wacht am Rhein" schrieb.

dpa/Arkivi/akpool GmbH)

Tuttlingen. Das Lied und vor allem der Refrain darin wird heute noch in manchen Gesangsvereinen mit voller Inbrunst gesungen, vor allem von älteren Sängern: Die Wacht am Rhein. Das patriotische Lied hatte ab 1871 den Status einer inoffiziellen Nationalhymne und wurde in einer Zeit gesungen, als der Deutsch-Französische Krieg tobte und Frankreich das linke Rheinufer bedrohte.

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein?“ lautet die erste Strophe, „Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!“ so der Refrain. Im Lauf der Jahrzehnte wurden einzelne Textpassagen durch verschiedene Komponisten geändert.

Geschrieben wurde es bereits Jahrzehnte zuvor im Jahr 1840 von dem damals 21-jährigen Max Schneckenburger, der 1819 in Talheim bei Tuttlingen geboren wurde und am 3. Mai 1849 in Burgdorf im Schweizer Kanton Bern starb. verfasst. Vertont wurde das Lied 1854 von Carl Wilhelm und aufgeführt bei der Silberhochzeit des späteren deutschen Kaisers Wilhelm I..

Schneckenburger war ein Kaufmannssohn und besuchte die Lateinschulen in Tuttlingen und Herrenberg. Sein beruflicher Werdegang beginnt er als kaufmännischer Lehrling in Bern, 1841 zieht er nach Burgdorf, wo er eine Eisengießerei gründet.

Die Sehnsucht nach seiner Heimat Thalheim war wohl zeitlebens immer groß. Jahrzehnte nach seiner Beerdigung in Burgdorf wurden seine Gebeine deshalb 1886 nach Thalheim überführt, während der Grabstein in Burgdorf bis heute geblieben ist. Ein Schneckenburger-Denkmal wurde 1892 in Tuttlingen enthüllt, eine kleine Kopie steht vor seinem ehemaligen Geburtshaus in Talheim.

Aus seinem Nachlass erschienen 1870 im Verlag Metzler in Stuttgart Deutsche Lieder. (rik)

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