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Lassen sich Wähler von der Realität überzeugen?
Bäume, Busse, Kitas. Motive auf Wahlwerbung zur Kommunalwahl sollen die Wirklichkeit vor Ort abbilden. Die Frage war bislang weniger, ob die Motive auf Plakaten oder Flyern tatsächlich existieren, sondern vielmehr, ob sie in Baden-Württemberg beheimatet sind: Ob der Bus im Prospekt tatsächlich durch Oberschwaben kurvt oder doch im Rheinland unterwegs ist. Bei den vergangenen Wahlen kam es – parteiübergreifend – zu solchen Fotopannen. Die CDU im Land bietet nun ihren Kandidaten Stock-Fotos ausschließlich mit Motiven aus dem Südwesten an.
„Dr. Stefanie Müller“ erklärt, warum sie Mitglied der Partei geworden ist
Das alles erscheint harmlos gegen das, was 2024 mit KI auf Social Media möglich ist. Ein Instagram-Post der AfD in Göppingen zeigt eine blonde Frau mit Doktortitel. „Dr. Stefanie Müller“ erklärt, warum sie Mitglied der Partei geworden ist. Allerdings gibt es diese Person in dieser Form nicht, sondern sie wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erschaffen. Die AfD gibt offen zu, dass bei dem Foto eine KI nachgeholfen hat.
Der Vorteil bei Kommunalwahlen ist ja, dass sich die Werbe-Motive mit der Realität vor Ort abgleichen lassen. Das muss der Wähler aber auch wollen. Andernfalls verfangen Fake-Bilder im Netz und man kann sich nicht mehr auf die Wirklichkeit vor der eigenen Haustür einigen. Dann werden wir uns bald die guten alten Fotopannen zurückwünschen.