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Was sind schon 16 Jahre in diesem Land
16 Jahre sind für Normalverbraucher eine lange Zeit und für Bundespolitiker vier Amtsperioden, wenn nichts dazwischen kommt. Für die Wirtschaft sind 16 Jahre aber manchmal kurz, etwa wenn es für Unternehmen darum geht, in dieser Zeitspanne klimaneutral zu werden. Fast zu kurz ist die landespolitisch gesetzte Frist, bis 2040 klimaneutral zu werden. Denn oft müssen die gleichen Unternehmen, beispielsweise Stadtwerke, ihre Stromerzeugung auf erneuerbare Quellen umbauen, das Stromnetz verdichten, damit der Solarstrom von Dächern und Feldern eingespeist werden kann, Fern- und Nahwärmenetze ausbauen und gleichzeitig auch noch Pläne schmieden, was sie künftig mit dem Gasnetz in ihrem Geschäftsgebiet anfangen, wie lange sie es weiterbetreiben können, ohne daran pleite zu gehen.
Wenn nun die Bundesregierung bei Letzterem einen ersten Anstoß zur Diskussion über das Wie und Was gibt, ist das zwar prinzipiell gut, aber eigentlich viel zu spät, auch wenn es noch 16 Jahre zum endgültigen Gasausstieg sind. Bis der regulatorische Rahmen für die Zukunft der Gasnetze steht – von Gesetzen, Verordnungen bis zur Fördermittelkulisse für die Transformation – werden noch Jahre vergehen, auch wenn die Energiewirtschaft zur Eile mahnt. Und wie lange es dann dauert, bis der Umbau tatsächlich starten kann, egal in welche Richtung, zeigt ein Blick auf andere Infrastrukturprojekte. An der Planung für die Stromtrasse Suedlink wurde mehr als zehn Jahre gearbeitet. Die Zeit bis 2040 kann sehr kurz sein.