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Die Pforzheimer Schmuckbranche war weltweit ein Vorreiter

Bereits im 19. Jahrhundert erlangte die Pforzheimer Schmuckbranche eine marktbeherrschende Stellung. Dies und vieles mehr zur Schmuckindustrie dokumentiert das Technische Museum der Stadt.

Das Technische Museum der Schmuck- und Uhrenindustrie in Pforzheimmuckmuseum liefert Einblicke in die Geschichte der Pforzheimer Bijouteriebranche.

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Pforzheim. Die Pforzheimer Schmuckindustrie setzte früh auf den Einsatz von Maschinen und die Elektrifizierung. Bereits zwei Jahre nach Eröffnung des Elektrizitätswerks 1895 nutzten rund 180 Fabriken elektrische Antriebe. Dies trug wesentlich dazu bei, dass die Pforzheimer Bijouteriebranche durch Automatisierung und Massenfertigung weltweit eine marktbeherrschende Stellung erlangen konnte. Im Technischen Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie sind allerhand Beispiele zu finden – nicht nur dafür.

Untergebracht ist das Technische Museum im einstigen Fabrikationsgebäude von Kollmar & Jourdan.

Die „größte Kettenfabrik“ der Welt beschäftigte über 1000 Menschen

Dessen Firmenchef bezeichnete sein weltbekanntes Schmuckunternehmen 1910 als die größte Kettenfabrik der Welt. Mehr als 1000 Menschen arbeiteten dort zeitweise in vier Fabrikgeschossen.

Zahlreiche Pforzheimer Fabriken der Schmuckindustrie waren fokussiert auf Teilbereiche. Andere produzierten mit großer Fertigungstiefe in zahlreichen Arbeitstechniken. Die oft auf einzelne Arbeitsschritte spezialisierten Goldschmiede montiertem vor allem die vorgefertigten Schmuckteile und stellten sie fertig.

Ein besonderes Merkmal der Pforzheimer Industrie war, dass sich einstige Facharbeiter mit eigenen, stets „Fabrik“ genannten Betrieben, die meist nur wenige Mitarbeiter beschäftigten, erfolgreich selbstständig machen konnten. Erhaltene Geschäftspapiere dokumentieren, dass selbst kleine Fabriken internationale Kundschaft in London, Kopenhagen und Amsterdam bedienten.

Neben Fotos und Dokumenten zeigen die 18 Stationen im Erdgeschoss des Museums Produktionsvorgang und Techniken, die für die dortige Schmuckindustrie typisch sind. Die historischen Maschinen stammen aus unterschiedlichen Zeiten und Unternehmen – darunter über zehn verschiedene Kettenmaschinen, etwa für Ankerketten, Panzerketten oder Königsketten. In den Vitrinen lassen sich Arbeitsschritte und Bearbeitungsstufen verfolgen.

An bestimmten Tagen erhalten Besucher Einblicke in alte Techniken

Ehemalige Mitarbeiter der Schmuck- und Uhrenindustrie erläutern Techniken wie Gravieren oder Diamantieren.  Mittwochs und freitags zeigt Michael Fauth die faszinierenden Ziertechnik des Guillochierens, die hierzulande kaum noch jemand beherrscht. Wie eine Uhr hergestellt wird, erfährt man in der Uhrenabteilung in der ersten Etage: von der Fertigung bis zur Endkontrolle. In Pforzheim wurden vor allem preisgünstige Armbanduhren produziert.

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