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Kommentar zur OB-Wahl in Rottenburg

Es reicht nicht aus, Pflichtaufgaben gut zu erfüllen 

Erst in der Stichwahl klappte die Wiederwahl von Stephan Neher für die dritte Amtszeit. Gründe dafür waren auch umstrittene Projekte, allen voran in den Ortsteilen, und die Unzufriedenheit mit der Kommunikation der Verwaltung. 

Amtsinhaber Stephan Neher (CDU) setzt sich in der Stichwahl gegen Klaus Weber (parteilos) durch und bleibt OB von Rottenburg.

Markus Ulmer)

Die OB-Wahl in Rottenburg zeigt: Pflichtaufgaben gut zu erfüllen reicht vielen Bürgern nicht aus, erst recht nicht in den Zeiten des Umbruchs und in einer Stadt mit 17 Teilorten. Die Wahl war ein Denkzettel für Stephan Neher. In der ersten Runde verpasste der Oberbürgermeister die absolute Mehrheit um wenige Stimmen, im zweiten Durchgang erhielt er rund 57,5 Prozent. Der Allgemeinmediziner Klaus Weber – ohne Rückhalt im Gemeinderat und ohne Verwaltungserfahrung – kam auf rund 42 Prozent.

Weber nutzte geschickt den Unmut in Rottenburg

Nehers gute Bilanz verfing bei vielen Bürgern nicht: Kitas und Schulen gibt es in den Ortsteilen, der städtische Haushalt ist ausgeglichen. Dennoch gab es immer wieder Kritik an der Kommunikation aus dem Rathaus. Hinzu kommt, dass Städte derzeit schwierige Themen stemmen müssen, die die Bürgerschaft spalten. Zur Flüchtlingsunterbringung und zur Energiewende bezog Neher klare Positionen – offensichtlich über die Köpfe vieler Wähler hinweg.

Weber nutzte geschickt den Unmut über das große Ganze und fehlende Kommunikation im Besonderen. Dank der Stichwahl-Regelung konnte er als einziger Gegenkandidat die Stimmen der Unzufriedenen abgreifen.

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