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Architektur

Die Baukrise trifft auch die IBA 27

Wenn die Internationale Bauausstellung (IBA) in drei Jahren ihre Ausstellungsprogramm eröffnet, werden bei weitem nicht alle Projekte abgeschlossen sein.

IBA-Intendant Andreas Hofer und Geschäftsführerin Karin Lang im neuen Ausstellungsraum der Stuttgarter Bauausstellung.

Jürgen Schmidt)

Stuttgart. Die Krise im Bau- und Immobiliensektor wird auch die Internationale Bauausstellung ( IBA 27 ) in Stadt und Region Stuttgart beeinflussen. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen für Bauherren, werden zur Ausstellungseröffnung in drei Jahren deutlich weniger Bauprojekte abgeschlossen sein als ursprünglich gedacht. IBA-Intendant Andreas Hofer geht davon aus, dass 20 Bauvorhaben dann zumindest in Teilen fertiggestellt werden. Bislang wurden 26 Projekte zu offiziellen IBA-Vorhaben erklärt.

Besucherzentrum wird am Weißenhof neu gebaut

Die Unsicherheit darüber, was die Ausstellungsmacher 2027 zeigen können, liegt zum einen daran, dass sie Projekten auf die Entscheidungen privater Bauherren angewiesen sind. Und wann und ob diese bauen, hängt von der Entwicklung der Baupreise und Finanzierungskonditionen ab. Zum anderen sind im IBA-Portfolio deutlich mehr Quartiersentwicklungsvorhaben enthalten, als anfangs erwartet. Und diese benötigten länger Zeit als bis zum Ausstellungsjahr, erläuterte Hofer. In dem meisten Quartieren sollen aber zumindest einzelne Gebäude stehen.

Ganz sicher fertig werden muss, wie es Stuttgarts Oberbürgermeister und Aufsichtsratschef der IBA GmbH, Frank Nopper (CDU), formulierte, das Besucherinformationszentrum für die Ausstellung. Der Wettbewerb dafür läuft derzeit. Im Sommer soll entschieden wer als Generalübernehmer den Zuschlag erhält.

Der Neubau mit rund 1700 Quadratmetern Nutzfläche soll auf dem Gelände der Kunstakademie in unmittelbarer Nachbarschaft zur Weißenhofsiedlung entstehen. Denn mit der IBA 27 wird das 100-jährige Bestehen der Siedlung gefeiert, die damals im Rahmen einer europaweiten Bauausstellung entstand. Während die Weißenhofsiedlung für die Entkoppelung von Wohnen und Arbeiten stand, will die IBA 27 mit ihren Quartiersentwicklungsprojekten Wohnen und Arbeiten städtebaulich wieder stärker zusammenführen als in den letzten Jahrzehnten üblich.

Umbau der Brenzkirche soll Bauhaus-Wurzeln sichtbar machen

Das neue Besucherzentrum soll kein temporärer Bau sein, sondern nach dem Ende der IBA als Informationszentrum für das Weltkulturerbe Weißenhofsiedlung genutzt werden, die Hofer erklärte. Denn eine derartige Einrichtung fehle bislang.

Weil das Weißenhof-Areal das Zentrum der IBA 27ist, soll auch der Umbau der benachbarten Brenzkirche auf jeden Fall bis 2027 vollzogen sein. Die 1933 fertiggestellte Kirche war im Stil der neuen Sachlichkeit errichtet, wurde aber in der NS-Zeit und nochmals in der Nachkriegszeit vollkommen umgebaut. Nun soll die Kirche zwar nicht originalgetreu rekonstruiert werden, aber einstige Bauhaus-Elemente der Architektur wieder sichtbar werden.

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