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Denkmale bekommen Lobby
Stuttgart. Am Anfang stand eine Landtags-Anhörung im September 2022. Dabei ging es um den Denkmalschutz, geladen war Fachpublikum. Die Forderung damals: eine landesweite Plattform für den Dialog zwischen Denkmalbesitzern, Verbänden, Politik und Interessierten einzurichten. Am Freitag setzen Akteure und Engagierte im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart die Forderung in die Tat um und gründen ein Denkmalnetzwerk.
„Das DenkmalnetzBW widmet sich dem baukulturellen Erbe des Landes“, sagt Barbara Saebel, Sprecherin für Denkmalschutz und Kulturerbe der Grünen-Landtagsfraktion. Saebel ist Hauptinitiatorin der damaligen Anhörung und der Netzwerkgründung. „Unser Ziel ist die Vernetzung zwischen allen Akteuren der Szene sowie die Aus- und Weiterbildung in der Denkmalpflege. Wir wollen ein unabhängiges Sprachrohr in Gesellschaft und Politik für das Denkmal werden.“
Vorbilder für Denkmalnetze gibt es in Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Saebel engagiert sich seit Jahren für den Denkmalschutz. Dabei hat sie zahlreiche Kontakte zu privaten Denkmaleigentümern geknüpft. „Oft konnte ich vermitteln, habe aber auch gesehen, dass es viele Probleme gibt.“ So gibt es im Land weder einen Studiengang Denkmalschutz noch ein Fortbildungszentrum beispielsweise in Hessen, Bayern und Wien. Und auch das Handwerk sucht dringend Nachwuchs.
Das DenkmalnetzBW, das nun gegründet wird, soll für die Situation sensibilisieren und Abhilfe schaffen. Mit dabei sind auch die Architektenkammer Baden-Württemberg und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. „Wir wollen die Vernetzung verstetigen und eine Liste von Akteuren erstellen, die für alle zugänglich und verfügbar ist“, sagt Saebel. Jeder könne mitmachen. „Eine einfache Absichtserklärung auf der Internetseite genügt.“