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Forschungsprojekt kann bald starten
Stuttgart. Das von der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) betreute Forschungsprojekt zur NS-Vergangenheit ehemaliger Abgeordneter der südwestdeutschen Parlamente in der Nachkriegszeit kann voraussichtlich im Sommer seine Arbeit aufnehmen. Das Vorhaben wurde vom Präsidium des Landtags förmlich beschlossen.
Zunächst sollen Handlungsempfehlungen für den Umgang mit künstlerischen Darstellungen von NS-belasteten Abgeordneten im Landtag von Baden-Württemberg sowie für den Umgang mit den Künstlern, die diese Darstellungen schufen, erarbeitet werden. Biografische Forschungen zu den Künstlern verschiedener im Landesparlament befindlicher Werke und zu dargestellten Landtagspräsidenten sowie Forschungen zu der Frage, wer die Künstler nach welchem Verfahren beauftragt hat, will der wissenschaftliche Beirat bis zum Herbst 2025 vorlegen.
Der zweite Teil des Forschungsgutachtens widmet sich den Mitgliedern der südwestdeutschen Parlamente in der Zeit von 1946 bis 1956. Deren Biografien sollen daraufhin untersucht werden, ob und inwieweit sie sich als Mitglieder der NSDAP sowie der dieser Partei verbundenen Massenorganisationen zu den Zielen der NS-Weltanschauung bekannt und in deren Sinne gewirkt haben.
Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) begrüßte das vom Landtag initiierte und von der Landeszentrale für politische Bildung umgesetzte Forschungsprojekt. „Die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in allen Bereichen der Gesellschaft und damit auch in den Landesparlamenten ist ein zentraler Baustein unseres gegebenen Versprechens: Nie wieder!“
Dem wissenschaftlichen Beirat gehören verschiedene Historiker der Universitäten Stuttgart, Heidelberg, Freiburg und Mannheim an sowie Paula Lutum-Lenger vom Haus der Geschichte, Gerald Maier vom Landesarchiv und Reinhold Weber von der LpB. (sta/rik)