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Arbeitsmarkt

Arbeitslosenquote steigt auf vier Prozent

Die Arbeitslosenquote ist im Dezember in Baden-Württemberg auf vier Prozent gestiegen. Bei den unter 25-Jährigen bleibt sie bei 2,9 Prozent. Obgleich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung einen Höchststand erreicht hat, verfestigt sich die Langzeitarbeitslosigkeit. 

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit wird es für Arbeitslose, insbesondere für Langzeitarbeitslose, schwieriger, eine Beschäftigung aufzunehmen.

dpa/ Maximilian Koch | Maximilian Koch)

Stuttgart. Im Dezember sind deutlich mehr arbeitslos geworden als noch vor einem Jahr. Besonders betroffen sind die Branchen der Metall- und Elektroindustrie, der Arbeitnehmerüberlassung und das Baugewerbe. Das teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mit.

Der Arbeitsmarkt im Dezember

Die Krisen im vergangenen Jahr hinterlassen damit auch ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Dabei wirkten sich eine hohe Inflation, die Energiepreiskrise, Lieferkettenprobleme, steigende Zinsen, mehr Zurückhaltung beim Konsum und auch mangelnde Planungssicherheit auf die Beschäftigung aus. „Die Krise rüttelt am Arbeitsmarkt. Die angespannte Lage ist uns ein Ansporn, arbeitslose Menschen noch schneller in Arbeit zu bringen“, sagt Susanne Koch, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Baden-Württemberg.

Job-Turbo für Geflüchtete startet

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit wird es für Arbeitslose, insbesondere für Langzeitarbeitslose, schwieriger, eine Beschäftigung aufzunehmen. Mit einem „Job-Turbo“ will die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam mit Partnern Geflüchtete schneller in Arbeit bringen. „Mit dem Job-Turbo setzen wir alle Hebel in Bewegung, damit auch Geflüchtete schneller Fuß auf dem Arbeitsmarkt fassen und selbst zur Sicherung ihres Lebensunterhalts beitragen können. Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten wird auch einen Beitrag zur Arbeits- und Fachkräftesicherung leisten, so Koch.

So ist beispielsweise die längerfristige Zunahme der Arbeitslosigkeit in den Jobcentern zu einem großen Teil auf die Geflüchteten aus der Ukraine zurückzuführen. Sie machen rund 18 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung aus. In Zahlen sind das 26.302 Menschen.

Mit dem Programm „Turbo-Job“ sollen Geflüchtete enger betreut und gezielter in Arbeit vermittelt werden. So haben inzwischen viele Geflüchtete aus der Ukraine die Integrationskurse abgeschlossen. Deshalb wollen Jobcenter und Agenturen für Arbeit in Baden-Württemberg nun die Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern in der Region ausbauen. Vom 30. Januar bis 1. Februar sollen beispielsweise „Aktionstage Geflüchtete“ in Baden-Württemberg stattfinden.

Wirtschaftsministerin fordert verbesserte Rahmenbedingungen

„Um im neuen Jahr einen wirtschaftlichen Aufschwung zu erreichen und dem Arbeitsmarkt mehr Schwung zu verschaffen, bedarf es verbesserter Rahmenbedingungen,“ sagt Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Sie kündigte an, sich in diesem Jahr „maßgeblich um die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Baden-Württemberg“ kümmern zu wollen.

Der Dachverband Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) kritisiert, dass ausgerechnet in dieser Situation die Bundesregierung plane, ihre Haushalt mit Hilfe von Milliarden-Überweisungen der Bundesagentur für Arbeit zu konsolidieren. „. Mit dem Griff in die Kassen der BA verlagert sie die Belastungen einseitig auf die Beitragszahler, also die Arbeitnehmer und Unternehmen“, sagt Hauptgeschäftsführer Oliver Barta.

Die Sozialversicherungen seien kein Selbstbedienungsladen der Bundesregierung, kritisierte Barta: „Durch den Mittelentzug wird der BA der dringend notwendige Aufbau einer ausreichenden Rücklage für kommende Wirtschaftskrisen erschwert. Dies ist nichts anderes als ein Verschieben der Probleme in die Zukunft. Die Regierung sollte solche Haushalts-Tricks unterlassen und stattdessen nach echten Einsparmöglichkeiten zur Konsolidierung des Bundeshaushalts suchen.“ Sie müsse alles dafür tun, dass die Sozialbeiträge wieder sänken und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gestärkt werde, unterstrich der UBW-Hauptgeschäftsführer: „Wir fordern schon seit langem, den Sozialstaat endlich zielgenauer und damit effizienter zu gestalten.“

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