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Serie starke Frauen

Gerda Taro war eine Pionierin der Kriegsfotografie

Die Fotografin Gerda Taro dokumentierte unter Pseudonym die Gräueltaten im spanischen Bürgerkrieg. Die gebürtige Stuttgarterin starb mit nur 26 Jahren auf der Flucht vor einem Luftangriff. Im Kunstmuseum Stuttgart hat eine Ausstellung dem Vergessen entgegengewirkt.  
Gerda Taro mit Kamera

Gerda Taro war eine der ersten Frauen, die in einem Kriegsgebiet fotografierte. Sie starb mit 26 Jahren auf der Flucht vor einem Luftangriff.

Anonymus)

STUTTGART. Nur 26 Jahre alt war sie, als die gebürtige Stuttgarterin Gerda Taro am 26. Juli 1937 starb. Am Tag ihres Begräbnisses, das auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris stattfand, wäre ihr 27. Geburtstag gewesen. Ausgerichtet von der Kommunistischen Partei Frankreichs, geriet es zu einer Demonstration gegen den Faschismus. Unter den Trauergästen waren zahlreiche bekannte Schriftsteller wie Pablo Neruda, Louis Aragon, Anna Seghers und Egon Erwin Kisch sowie der Fotograf Henri Cartier-Bresson.

Gerda Taro war eine der ersten Frauen, die in einem Kriegsgebiet fotografierte. Sie dokumentierte die Gräueltaten des Spanischen Bürgerkriegs. In Spanien starb sie – von einem Panzer überrollt.

Sie beteiligte sich an Aktionen gegen die Nationalsozialisten

Gerda Taro, die mit bürgerlichem Namen Gerta Pohorylle hieß, wurde am 1. August 1910 in Stuttgart als älteste Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Im Jahr 1929 zog ihre Familie nach Leipzig. Dort schloss sie sich sozialistischen Gruppierungen an und beteiligte sich an Aktionen gegen die aufkommenden Nationalsozialisten.

1933 wurde sie deshalb von der SA verhaftet. Als sie nach drei Wochen wieder freikam, ging sie nach Paris ins Exil. Dort lernte sie ihren zukünftigen Lebensgefährten und Arbeitskollegen, den ungarischen Fotografen Endre Ernö Friedmann kennen. Der brachte ihr das Fotografieren bei. Die beiden legten sich Pseudonyme zu und traten als Team auf. Friedmann wurde zu dem berühmten amerikanischen Fotografen Robert Capa, Pohorylle zu seiner „Agentin“ Gerda Taro.

Im Sommer 1936 gingen sie zusammen nach Spanien, um dort den seit dem Militärputsch am 18. Juli wütenden Bürgerkrieg zu dokumentieren, und belieferten internationale Zeitungen.

Tragischer Tod auf der Flucht vor einem Luftangriff

Taro stirbt im Krieg auf der Flucht vor einem Luftangriff der deutschen Legion Condor, die auf der Seite der putschenden Nationalisten kämpfte. Die tragische Ironie: Ein republikanischer Panzer überrollt sie, als sie vom Trittbrett eines Lasters abrutscht, der sie in Sicherheit bringen soll.

Nach ihrem frühen Tod wurde Gerda Taro vergessen. Die Kulturwissenschaftlerin Irme Schaber brachte sie mit ihren Recherchen, einem Buch und einer Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. (ems)

Quelle/Autor: Eva Maria Schlosser

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