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Kommentar

OB-Wahl in Mannheim: Für eine linke Mehrheit hätte es mehr Einigkeit gebraucht

Das bürgerliche Bündnis um CDU, FDP und Mannheimer Liste hat die Wahl auch dank einem geschlossenen Auftreten gewonnen. Das linke Lager agierte dagegen weniger einheitlich. 
Wahlplakate der OB-Kandidaten Specht und Riehle

Am 9. Juli kam es zum Duell zwischen Specht und Riehle um den Oberbürgermeisterposten in Mannheim. Doch die Wahlbeteiligung blieb in der Stichwahl enttäuschend.

dpa/Uwe Anspach)

MANNHEIM. Mit einer Mehrheit von gerade einmal 1, 2 Prozent wird Christian Specht (CDU) der neue Oberbürgermeister Mannheims. Er erhielt 49,9 Prozent, Thorsten Riehle (SPD) kam auf  48,7 Prozent der Stimmen.  Ein Grund, warum die SPD das Rathaus nach 50 Jahren an die CDU, verlor, war dem zersplitterten linken Lager geschuldet.

Hatten die Grünen vor acht Jahren noch Peter Kurz von der SPD unterstützt, stellten sie mit Raymond Fojkar einen relativ unbekannten Kandidaten auf, der im ersten Wahlgang nur 13 Prozent erhielt. Auch die Linke trat mit einer eigenen Kandidatin an. Vor der Neuwahl hatte sich zwar der Grüne-Kreisvorstand hinter Riehle gestellt und ein gemeinsames Wahlprogramm veröffentlicht. Fojkar selbst hatte jedoch keine Wahlempfehlung für Riehle ausgesprochen und auch Isabell Belser wollte sich nicht zur SPD um Riehle bekennen.  

Weitaus geschlossener agierte da die CDU mit der FDP und der Mannheimer Liste, die einen engagierten Wahlkampf auf allen Kanälen für ihren Kandidaten Christian Specht führten. Specht kam aber auch zugute, dass er als Erster Bürgermeister so etwas wie einen Amtsbonus hatte und schon vor der Wahl ein beliebter (und bekannter) Politiker war. Thorsten Riehle – Unternehmer und Fraktionschef im Gemeinderat – musste dagegen kämpfen, um bei einer breiten Wählerschicht bekannt zu werden. 

Grund zum Nachdenken gibt aber erneut die Wahlbeteiligung: Allen Parteien ist es auch im zweiten Wahlgang nicht gelungen, die Beteiligung wesentlich über die niederschmetternde 30-Prozent-Marke zu heben. Sie müssen sich in den kommenden Jahren überlegen, wie sie mehr Bürger für ihre Politik gewinnen können.  

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