Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Erster weiblicher Wolf in Baden-Württemberg genetisch nachgewiesen
STUTTGART. Im Schwarzwald wurde nun erstmals ein weiblicher Wolf, eine Fähe, genetisch nachgewiesen. Sie hatte Anfang Januar sieben Ziegen im Münstertal (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) getötet. Im Südschwarzwald sind bereits zwei Rüden sesshaft. Nach Angaben des Umweltministeriums könnte es damit zu Jungtieren und zur ersten Rudelbildung in Baden-Württemberg kommen.
Klaus Hoher, naturschutzpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, warnt: „In keinem Fall darf es zu einer unkontrollierten Ausbreitung des Wolfs kommen.“ Laut Umweltministerium hängt das Risiko von Übergriffen auf Nutztiere weniger von der Anzahl der Wölfe in einer Region ab als vielmehr davon, wie konsequent die Herdenschutzmaßnahmen mit wolfabweisenden Zäunen umgesetzt werden.
- Ja 51%, 38 Stimmen38 Stimmen 51%38 Stimmen - 51% aller Stimmen
- Nein 49%, 36 Stimmen36 Stimmen 49%36 Stimmen - 49% aller Stimmen
Schutzstatus müsse überarbeitet werden
„Herdenschutzmaßnahmen sind nicht flächendeckend möglich und schützen nicht zu 100 Prozent vor dem Wolf. Das sehen wir ganz klar in anderen Bundesländern“, widerspricht Hoher. Der Artenschutz beim Wolf sei veraltet. „Der Schutzstatus des Wolfs auf EU-Ebene muss überarbeitet werden. Dafür muss sich das Land einsetzen“, so Hoher. Er fordert, den Wolf in das Schutzmanagement des Jagd- und Wildtiermanagementgesetztes aufzunehmen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) spricht von einem komplexen Thema und einer schwierigen Debatte. Er weist darauf hin, dass geschützte Tiere auch im Jagdrecht nicht einfach abgeschossen werden dürfen. Klar sei: Solche Tiere, die an der Spitze der Nahrungskette stehen, machten in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft Probleme. „Das müssen wir gehändelt bekommen. Wir sind da dran“, so Kretschmann.