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Personalplanung: Hausinterne Lösungen für die Weiterentwicklung finden
STUTTGART. Personalentwicklung ist seit vielen Jahren schon ein fester Bestandteil der kommunalen Personalarbeit. „In einer Studie wurden 96 Kommunalverwaltungen zu diesem Thema befragt und rund 40 Prozent davon gaben an, dass sie den Personalentwicklungsbedarf analysieren“, sagt Diesner.
Insgesamt schätzen 85,1 Prozent der befragten Kommunalverwaltungen ein, dass die Bedeutung der Personalentwicklung für Führungskräfte weiter steigen wird. Außerdem gehen rund 75 Prozent von einer steigenden Bedeutung der Personalentwicklung für Mitarbeiter aus. „Das Ergebnis der Studie zeigt, dass in Kommunalverwaltungen eine systematische Personalentwicklung zwar an Bedeutung gewinnt, sie muss aber noch weiter professionalisiert werden“, meint Diesner.
Für Konzept Werte, Kultur und Struktur herausfinden
Doch was muss man alles berücksichtigen, um ein Personalentwicklungskonzept zu erstellen? „Es kommt auf mehrere Dinge an, etwa welche Werte man hat, welche Kultur in der jeweiligen Organisation herrscht, welche Strukturen es gibt und wo man eigentlich genau hin will“, sagt die Wirtschaftspädagogin.
Aus ihrer Erfahrung mit verschiedenen Kommunen weiß die Beraterin, dass manche ein Leitbild wollen, andere wiederum nicht oder erst nach einer längeren Anlaufzeit ein solches für wichtig einschätzen.
„Es gab da mal ein Landratsamt, wo die Mitarbeiter und Personaler ein Leitbild erstellen wollten. Das sollte dann aber erst mit der Hausspitze abgesprochen werden und die lehnte das mit der Begründung ab, dies sei nur etwas für die Schublade“, erzählt Diesner. Doch die Mitarbeiter und Personaler wiesen immer wieder darauf hin, dass ein Leitbild für die eigene Behörde gut wäre. „Nach zwei bis drei Jahren kam dann plötzlich die Hausspitze auf die Mitarbeiter und Personaler zu und sagte, das finde man jetzt doch gut und wichtig“, sagt Diesner. „Beharrlichkeit kann sich auszahlen“, ergänzt die Beraterin.
Die systematische Personalentwicklung professionalisieren
Laut einer bundesweiten Befragung bieten fast alle Kommunen externe und interne Seminare sowie Mitarbeitergespräche an. Im Rahmen von Personalentwicklung finden zudem der Besuch von Messen, Coaching, Projektarbeit sowie Maßnahmen zur Teamentwicklung eine weite Verbreitung. Die Befragungsergebnisse ergaben, dass es in vielen Kommunalverwaltungen Ansätze einer systematischen Personalentwicklung gibt, diese angesichts des zu erwartenden Bedeutungszuwachses weiter professionalisiert werden sollten.
Durch externe und interne Analysen solle jede Behörde für sich herausfinden, welche Werte sie vertrete, welche Stärken und Schwächen sie habe, wie man Nachwuchskräfte halten und nach oben bringen kann oder wie man beispielsweise mit den älteren Mitarbeitern umgeht, empfiehlt Diesner bei dem von der Staatsanzeiger-Akademie angebotenen Webinar.
So mancher Personaler macht aber immer noch die Erfahrung, dass in seiner Verwaltung vor allem die Führungskräfte wenig Interesse an Leitbildern oder Personalentwicklungskonzepten haben. „Wir haben hochmotivierte Mitarbeiter, die wesentlich werteorientierter sind als die Führungskräfte“, erzählt eine Personalerin.
Für Diesner ist es deshalb umso wichtiger, die Führungskräfte zu gewinnen und miteinzubinden. Seminare und Fortbildungen seien dafür notwendig, aber nicht der einzige Baustein.
Auch andere Lernformen nutzen und festschreiben
„Man sollte unbedingt auch andere Lernformen nutzen und auch in einem Konzept aufnehmen, dass es unterschiedliche Lernformen gibt“, betont Diesner. Weil Führungskräfte „die Dreh- und Angelpunkte“ sind, müsse es gelingen, diese zu motivieren, dass sie bei einem Konzept mitarbeiten.
Doch wie überzeugt man Stakeholder und Beteiligte? „Auch dafür gibt es keine Musterlösung, das ist letztlich ein Prozess, wo man auch immer wieder nachjustieren muss“, sagt Diesner.