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Oberbürgermeisterwahl: Heidelberg will keinen Wechsel
HEIDELBERG. Die Bürger haben am Sonntag Eckart Würzner klar für eine dritte Amtszeit im zweiten Wahlgang bestätigt. Dass ihm seine Herausforderin, die grüne Ex-Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, nicht gefährlich werden konnte, liegt auch an Würzners solider Bilanz. Auf den Konversionsflächen ist klimaneutraler Wohnraum entstanden, neue Betriebe haben sich angesiedelt und Heidelberg ist eine der familienfreundlichsten Städte in Deutschland.
Auch bei den Megathemen wie bezahlbarer Wohnraum und Klimaneutralität konnte Bauer der Mehrheit keine Alternative aufzeigen. Angesichts der vielen Krisen in der Welt setzen viele Bürger lieber auf Bewährtes. Würzner ist es in 16 Jahren gelungen, den Kontakt zu den Bürgern nicht abreißen zu lassen. Kein Wunder, dass er bei seiner Rede bei der offiziellen Kandidatenvorstellung den berühmten Satz von Angela Merkel gleich zu Beginn seiner Rede voranstellte: „Sie kennen mich“.
Für Bauer kommt hinzu, dass sie nicht auf die Stimmen der Studierenden zählen konnte, die ihr die Entscheidung des Landes übelnehmen, dass ausländische Studierenden Studiengebühren zahlen müssen. Ihre Niederlage ist auch eine für ihre Partei, die in den fünf größten Städten des Landes kein Oberhaupt stellen kann. Bauers Kandidatur war dennoch wichtig: Der Zweikampf mit Würzner hat der Wahl die Aufmerksamkeit beschert, die eine solch wichtige Entscheidung verdient. In der Folge war die Wahlbeteiligung auch deutlich höher als noch vor acht Jahren.
Würzner muss die Stadt nun erstmals sicher durch den Winter bringen, in dem die Energiekrise Bürgern und Stadtwerken massiv zusetzen wird. Es ist nach Corona der dritte Krisenwinter in Folge.