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Anerkennende Worte richtig einsetzen: ein Lob kann auch nach hinten losgehen
STUTTGART. Immer wieder zeigen Studien, dass Beschäftigte im Job Lob und Anerkennung schmerzlich vermissen – und dass daher die Leistungsbereitschaft schwindet. Manager gehen im Umkehrschluss davon aus, dass durch Lob die Arbeit besser wird. Doch obwohl lobende Worte schnell ausgesprochen sind, sollten Führungskräfte sich klarmachen, dass echte Wertschätzung mehr beinhaltet.
Natürlich hört jeder gerne ein Lob, denn Menschen haben ein Bedürfnis nach Anerkennung. Oft ist dem Lobenden jedoch nicht bewusst, was er mit dem Lob eigentlich auslösen möchte. Geht es eher darum, jemanden zu manipulieren, anstatt echte Wertschätzung auszudrücken?
Mitarbeiter werden die Absichten des Lobes erkennen
Auf die Dauer werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennen, welche Absichten Führungskräfte damit tatsächlich verfolgen. Ein Lob kann für den Gelobten wie eine hingehaltene Karotte wirken, an die er nie herankommt. Ein authentisches wertschätzendes Gespräch, bei dem die gemeinsamen Visionen und Ziele herausgearbeitet werden und bei dem ferner das Zutun des Mitarbeiters im Fokus steht, kann indes Enormes bewirken: Es fördert Motivation und Mitarbeiterbindung.
Ana Schlegel,
Business-Coach und Wirtschaftsmediatorin in Titisee-Neustadt
Bei der gewaltfreien Kommunikation (GFK) spricht man davon, dass Wertschätzung „gefeiert“ wird. Folgende Schritte sind dabei wichtig, damit die Anerkennung für den Gesprächspartner konkret wird. Erstens: Welche Handlung hat zum Wohlbefinden beigetragen? Zweitens: Welches Bedürfnis hat sich dadurch erfüllt? Drittens: Welche angenehmen Gefühle haben sich dadurch eingestellt?
Formulierungsbeispiele
Besser als ein lapidares „Prima gemacht!“ oder „Danke für Ihr Engagement!“ ist Lob, das diesen Schritten folgt. Erstens: „Dass Sie sich zu den angesetzten Überstunden bereit erklärt haben, hat uns in die Lage versetzt, den Auftrag an den neuen Kunden Müller pünktlich auszuliefern, und damit haben Sie einen erheblichen Beitrag zur Umsatzsicherung geleistet.“ Zweitens: „Als Führungskraft ist es mir wichtig, für Stabilität und Sicherheit zu sorgen, besonders in der aktuellen Zeit.“ Drittens: „Ich freue mich daher sehr über die erzielten Ergebnisse und bin dankbar für Ihre Mitarbeit.“
Quelle/Autor: Ana Schlegel