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Alumni-Management an Hochschulen: SPD zweifelt Sinn der Debatte an
STUTTGART. In der von der CDU beantragten Debatte zum Alumni-Management plädierte Andreas Sturm (CDU) für „ein kluges Konzept, um bei Absolventinnen und Absolventen die ohnehin offenen Türen einzurennen“. Es gehe um eine Win-win-Situation für Universitäten und Hochschulen, auch wenn das Selbstverständnis ein anderes sei als in England oder den USA.
Laut Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) gehe es um eine besondere Phase im Leben, „wenn man am Anfang der Persönlichkeitsentwicklung die ersten Schritte in die Unabhängigkeit macht und ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass man sein eigenes Leben gestalten kann, den Weg des Lebens selbst bahnen kann, sich selbst verwirklichen kann und wichtige Kontakte für den Rest des Lebens knüpft“. Das sei so etwas wie ein magischer Moment und deshalb so wichtig, dass die Bereitschaft besteht, Verbindung zu halten über den ganzen Globus hinweg.
CDU kritisiert SPD scharf
Die wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Gabi Rolland Sinn zweifelte den Zweck des Tagesordnungspunkts an. „Ehrlich gesagt waren wir schon etwas überrascht, Herr Kollege, dass wir heute im Plenum und nicht im Ausschuss über so einen Antrag diskutieren“, so Rolland. Sie müsse auch sagen,“ so richtig erhellend waren Ihre Ausführungen, warum wir das jetzt machen sollen, auch nicht wirklich, außer, dass Sie Freunde haben, die in dem Netzwerk aktiv sind“. Sturm kritisierte die Sozialdemokratin scharf. Der Grund für die Debatte sei, „dass wir das für ein wichtiges Thema halten und der Öffentlichkeit zeigen, wie die Grünen, die FDP und das Ministerium Alumni-Arbeit verstehen“. Was die SPD abgegeben habe, sei „eine wissenschaftspolitische Bankrotterklärung, um es ganz deutlich zu sagen“.
Für die FDP lobte Timm Kern Hochschulen und Alumni-Vereine „für ihre sehr gute, oftmals auch prämierte Arbeit, wenn es um die Bindung der Absolventen an Ihre Alma Mater geht“. In Bayern seien Hochschulen in ihrem Aufgabenkanon sogar dazu verpflichtet, die Verbindungen zu Ehemaligen zu fördern. „Hierzulande sind aber auch ohne die formale Pflicht bereits vielerorts tragfähige Strukturen gewachsen“, so Kern, gerade deshalb dürfe „eine landesseitige Initiative nicht ohne Not in bereits bestehende und funktionierende Institutionen eingreifen“.
AfD für Gründung eines Fördervereins
Michael Joukov (Grüne) ging darauf ein, wie Alumni als Multiplikatoren in alle gesellschaftlichen Bereiche wirken könnten, sowohl für die Gewinnung von künftigen Studierenden als auch für die Etablierung eines interdisziplinären Netzwerks von Wissenschaftlern, national und international. Zugleich sei Alumni-Management ein verhältnismäßig neues Thema.
Alfred Bamberger (AfD) brachte als Alternative die Möglichkeit der Gründung eines Fördervereins für eine bestimmte Hochschule ins Spiel, der die Funktion des Alumni-Netzwerks übernehmen könne: „Der Vorteil dieser Konstruktion ist, dass eine Mitgliedschaft verbindlicher ist als sich in einem Webportal zu registrieren.“ Und die Gründung eines Vereins sei an gesetzliche Vorgaben gebunden.
Quelle/Autor: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer