Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Drei Minister der Bundesregierung kommen aus Baden-Württemberg
BERLIN. Nach 16 Jahren ist die Ära Angela Merkel beendet. Olaf Scholz (SPD) übernimmt das Amt des Bundeskanzlers. Das Kabinett besteht aus 16 Ministerinnen und Ministern. Drei davon kommen ursprünglich aus Baden-Württemberg. Welche das sind, erfahren Sie hier.
Drei ungültige Stimmen
Auf Scholz entfielen in geheimer Abstimmung 395 von 707 abgegebenen Stimmen. Es gab 303 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen, 3 Stimmen waren ungültig.
Scholz fehlten bei seiner Wahl zum Kanzler mindestens 15 Stimmen aus den Reihen von SPD, Grünen und FDP, die die erste Ampel-Koalition im Bund bilden. Zur Wahl waren 369 Stimmen nötig. SPD, Grüne und FDP verfügen im Parlament zusammen über 416 Mandate, liegen also um 47 Mandate über der sogenannten Kanzlermehrheit. Nach Angaben aus den Koalitionsfraktionen nahmen insgesamt sechs Abgeordnete aus ihren Reihen nicht an der Abstimmung teil. Einige Abgeordnete fehlten wegen Krankheit.
Cem Özdemir (Grüne): Landwirtschaftsminister
Geburtstag: 21. Dezember 1965
Geburtsort: Bad Urach
Persönliche Webseite: Cem Özdemir (oezdemir.de)
Webseite des Landwirtschaftsministeriums: BMEL – Startseite
Cem Özdemir wurde am 21. Dezember 1965 in Bad Urach auf der Schwäbischen Alb geboren, wuchs in der Kleinstadt auf und absolvierte nach seinem Realschulabschluss dort eine Ausbildung als Erzieher sowie sein Fachabitur. Daraufhin beendete er 1994 erfolgreich das Studium der Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialwesen in Reutlingen als Diplom-Sozialpädagoge.
1981 trat er den Grünen bei und war von 1989 bis 1994 im Landesvorstand der Grünen in Baden-Württemberg tätig. In den Jahren 1994 bis 2002 war Özdemir als erster Abgeordneter mit türkischer Herkunft Mitglied im Deutschen Bundestag. Özdemir war von 2004 bis 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments und von 2008 bis 2018 Bundesvorsitzender der Grünen. Seit 2013 ist er erneut Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit 2018 leitete er als Vorsitzender den Verkehrsausschuss des Bundestags.
Bei der Bundestagswahl 2021 konnte Cem Özdemir im Wahlkreis Stuttgart 1 mit 40 Prozent der Erststimmen zum ersten Mal ein Direktmandat für die Grünen einfahren. Nach diesem Wahlerfolg übernimmt er seit Dezember 2021 das Landwirtschaftsministerium.
Christine Lambrecht (SPD): Verteidigungsministerin
Christine Lambrecht ist am 19. Juni 1965 in Mannheim geboren und absolvierte ihr Abitur am Albert-Magnus-Gymnasium in Viernheim. An der Universität Mannheim und der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz studierte sie Rechtswissenschaften und legte im Jahr 1992 ihr erstes juristisches Staatsexamen ab. Nach ihrem Referendariat am Landgericht Darmstadt schloss sie 1995 ihr Studium mit dem zweiten Staatsexamen ab. Danach arbeitete Lambrecht als selbständige Rechtsanwältin in Viernheim. Ebenfalls im Jahr 1995 begann sie den einjährigen Aufbaustudiengang zur Magistra der Verwaltungswissenschaften an der Deutschen Verwaltungshochschule in Speyer.
Die Rechtsanwältin trat 1982 in die SPD ein. Sie war zunächst Vorsitzende der Stadtverordnetensammlung Viernheim und Mitglied des Kreistags Bergstraße, bevor sie 2005 als Mitglied im Ältestenrat des Deutschen Bundestages gewählt wurde. Nach weiteren politischen Funktionen, war sie schließlich 2011 bis 2013 sowie 2017 bis 2018 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, 2013 bis 2017 war Lambrecht erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion.
Dass die Juristin im Juni 2019 das Justizministerium leitete, liegt angesichts ihrer beruflichen Laufbahn nahe. Nach dem Rücktritt von Familienministerin Franziska Giffey übernahm Lambrecht ebenfalls das Amt im Mai 2021. Seit 8. Dezember 2021 ist sie Verteidigungsministerin.
Anne Spiegel (Grüne): Familienministerin
Anne Spiegel wurde 1980 im badischen Leimen geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Speyer und Ludwigshafen am Rhein, wo sie auch zur Schule ging. 1999 startete sie ihre politische Laufbahn bei der grünen Jugend und wurde in den Landesvorstand gewählt, war im Bundesvorstand der Jugendpartei tätig und trat 2001 der Partei bei. Nach dem Abitur begann sie im Jahr 2000 ihr Studium für Politik, Philosophie, und Psychologie an der TU Darmstadt. Nach weiteren Zwischenstationen an verschiedenen Universitäten, legte sie 2007 ihren Abschluss Magistra Artium an der Universität Mainz ab. Nach einer einjährigen Weltreise war sie von 2008 bis 2010 als Sprachtrainerin tätig und wechselte dann in die Landespolitik.
Mit der Bildung der 25. Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland wurden auch die 16 Bundesministerinnen und -minister bekanntgegeben. Das Familienministerium übernimmt nun Anne Spiegel von den Grünen.
Die vierfache Mutter war zuvor Umweltministerin und Familienministerin im Rheinland-Pfälzischen Landtag, sowie stellvertretende Ministerpräsidentin. Bei der vergangenen Landtagswahl stimmten 95 Prozent der Delegierten für die Spitzenkandidatin der Grünen. Spiegel will sich nun als Bundesfamilienministerin vor allem für eine Familienvielfalt in Deutschland einsetzen sowie die Kinderarmut bekämpfen.
Verliert der Südwesten im Bundeskabinett an Bedeutung? Wir haben nachgehakt. Lesen Sie den Artikel dazu am 10. Dezember 2021 im Staatsanzeiger sowie im E-Paper. Hier registrieren.